WALDECK-FRANKENBERG. Die Zahl der Straftaten im Landkreis Waldeck-Frankenberg ist im
vergangenen Jahr zurückgegangen. 5441 Delikte registrierte die Polizei
im Jahr 2018, schreibt die Waldeckische Landeszeitung in ihrer Mittwochsausgabe
Im Jahr 2017 waren noch 495 Straftaten mehr registriert worden. Der Wert aus 2018 sei der zweitniedrigste Stand der vergangenen 20 Jahre, sagte Kriminaldirektor Achim Kaiser, Leiter der Polizeidirektion. Allerdings: Gestiegen ist die Zahl der Körperverletzungsdelikte auf den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. 686 Fälle wurden aufgenommen, ein Plus von 18,3 Prozent im Vergleich zu 2017. Ein Plus gab es auch bei den Tötungsdelikten. Sieben wurden vergangenes Jahr bearbeitet. Das sind drei Fälle mehr als im Vorjahr. In zwei Fällen ging es 2018 um Mord, in vier Fällen um versuchte Tötungsdelikte und in einem Fall um fahrlässige Tötung. Zwei dieser Fälle waren noch aus dem Jahr 2017, einer aus 2011.
Spitzenreiter in Nordhessen
Leicht gestiegen ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche. 94 Taten gab es im vergangenen Jahr und damit zwölf mehr als noch 2017. Das sei aber noch immer die zweitniedrigste Fallzahl der vergangenen zehn Jahre. 51 Fälle gingen über einen Versuch nicht hinaus. Auch die Aufklärungsquote ist leicht gestiegen. Schon 2017 gab es im Kreis mit 64,4 Prozent die höchste Aufklärungsquote in Nordhessen, 2018 wurde sie um 0,3 Prozent gesteigert. Nie sei die Quote hier höher gewesen, so Kaiser. Im Vergleich mit den anderen Direktionen in der Region bleibt Waldeck-Frankenberg Spitzenreiter. Im Bereich der Internetkriminalität wurden 305 Taten registriert, 2017 waren es 579. Dennoch sei das Niveau weiter hoch.
Lebensgefährtin über Treppengeländer geworfen
In sieben Tötungsdelikten ermittelte die Kripo 2018: Wegen versuchten Mordes wurde gegen einen Korbacher ermittelt, der seine Lebensgefährtin aus dem dritten Stock übers Treppengeländer geworfen hat. Die Frau überlebte schwerst verletzt. In Bad Wildungen kam es zu einem versuchten Totschlag, in den Paare aus Eritrea verwickelt waren. Während eines Streits wurde eine Frau mit Messerstichen im Rücken und am Hals verletzt. Ein versuchter Mord an einer 19-jährigen Korbacherin wird einem 29-jährigen Deutschen aus Bayern zur Last gelegt. Er hatte Frauen übers Internet für eine Teilnahme an einer angeblichen medizinischen Studie bewegt, bei der sich die Probanden Stromschläge gegen Geld verpassen sollten. Die Korbacherin wurde nicht verletzt, sie hörte rechtzeitig auf. Gewaltsam zu Tode kam ein 79-Jähriger in Volkmarsen-Lütersheim, sein Wohnhaus wurde angezündet. Zwei Tatverdächtige wurden festgenommen. Zwei weitere Straftaten stammten noch aus 2017 und ein weiterer – ein Tod einer Klinikpatientin – sogar aus dem Jahr 2011, der erst im vergangenen Jahr angezeigt wurde.
Aufklärung über Betrugsmaschen
Die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner wird mit der Häufigkeitsanzahl (HZ) angegeben. Für Waldeck-Frankenberg liegt die HZ bei 3460. Im Bundesland beträgt die Zahl 5971, für die Stadt Kassel 8979.
Ein wichtiges Arbeitsfeld der Polizei im Landkreis ist die Prävention. Vergangenes Jahr gab es 45 Präventionsveranstaltungen für Schüler und Eltern, Schwerpunkte waren Drogen und Alkohol, aber auch neue Medien. Zum Thema Einbruchschutz gab es 104 Beratungen. Diese würden stark nachgefragt, sagt Polizeisprecher Dirk Richter. Auch Vorträge bei Vereinen, Organisationen und in Flüchtlingsunterkünften gibt es regelmäßig, 33 waren es 2018. Vor allem Senioren werden dort über Betrugsmaschen aufgeklärt. Mittlerweile wird die Polizei dabei unterstützt durch speziell geschulte Bürger. (Julia Renner, WLZ)
Lütersheim: Einfamilienhaus steht in Flammen (mit Video und Fotos, 20.11.2018)
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