FRANKENBERG. Weil sie gegen verschiedene Gesetze verstoßen haben, sind die Wohnungen von drei rechten Aktivisten durchsucht worden.

Am frühen Donnerstagmorgen klopfte die Korbacher Kripo bei drei Wohnungen im Frankenberger Land an die Tür. Die Beamten ordnen die Bewohner der rechten Szene zu. Laut Polizeisprecher Volker König handelt es sich um drei junge Männer im Alter von 16, 17 und 19 Jahren.

Sie hatten in den vergangenen Wochen durch "verschiedene Aktionen" auf sich aufmerksam gemacht. Die jungen Männer hatten ein Büro einer politischen Jugendorganisation überwacht und Bilder der Mitglieder angefertigt. Diese wurden im Internet auf den einschlägigen Seiten veröffentlicht.

Desweiteren versuchten die rechten Aktivisten, mit einem Fackelzug im Landkreis auf sich aufmerksam zu machen. Die Vergehen mündeten inzwischen in strafrechtlichen Ermittlungsverfahren. Wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und das Kunsturhebergesetz (Recht am eigenen Bild) hatte die Staatsanwaltschaft in Marburg beim Amtsgericht Marburg Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt.

In den Wohnungen stellten die Beamten Beweismaterial sicher; Waffen o.ä seien aber nicht darunter gewesen, so König. "Wir siedeln das am unteren Rand an". Laut König engagierten sie sich in einer modernen Form des Rechtsextremismus. Dieser wird von Szenekennern als "Popkultur der Neonazis" bezeichnet.

Trotzdem: Die Polizei schreite in Waldeck-Frankenberg "konsequent gegen extremistische Bewegungen ein". "Wir richten den eindringlichen Appell an die Bevölkerung verdächtige Wahrnehmungen sofort zu melden", so König.