STORMBRUCH. Bei Mäharbeiten in der Gemarkung Stormbruch wurde gestern ein Kitz in einer Wiese ausgemäht und mit schweren Verletzungen an allen vier Läufen in seiner Not liegengelassen. Ob sich jetzt die Staatsanwaltschaft mit dem Fall beschäftigen muss, wird sich zeigen.
Nach Angaben des Jagdpächters eines angrenzenden Eigenjagdreviers entdeckte dieser am Samstag gegen 19.15 Uhr beim Herausfahren aus seinem Jagdrevier eine Ricke in der abgemähten Wiese unweit der Gemeindestraße von Stormbruch nach Bontkirchen. Da sich das Tier sehr auffällig verhielt, suchte der Jagdpächter mit dem Fernglas die Stelle ab und entdeckte ein am Boden liegendes Kitz, dass von dem Muttertier animiert wurde ihr zu folgen. Wie sich später herausstellte waren bei Mäharbeiten drei Läufe an dem Kitz komplett abgemäht worden, der vierte Lauf wies ebenfalls Verletzungen auf.
Der Jagdpächter informierte daraufhin die Polizei in Korbach telefonisch über den Vorfall. Diese gab schließlich Anweisung das Rehkitz aus Tierschutzgründen sofot zu töten, nachdem der Stormbrucher Jagdpächter telefonisch nicht zu erreichen war. Der Aufforderung kam der Jagdpächter des Nachbarreviers nach und erlöste das schwerverletzte Tier fachgerecht von seinen Qualen.
Allerdings bleibt ein bitterer Nachgeschmack bei dem Jagdpächter zurück. Nach Angaben des Jägers wurden im Vorfeld der Mäharbeiten keine sichtbaren kitzrettenden Maßnahmen durchgeführt. So fehlten die üblichen Plastiktüten, die von dem Landwirt oder dem Jagdausübungsberechtigten am Vortag der Mäharbeiten in den Wiesen üblicherweise aufgestellt werden. Ein Absuchen der Wiesen mit versierten Vorstehhunden konnte ebenfalls nicht beobachtet werden. So liegt der Verdacht nahe, dass entweder der Jagdpächter von Stormbruch seiner Pflicht nicht nachgekommen ist die Wiese abzusuchen, oder aber der Landwirt den Jagdpächter nicht informierte und dieser keine Ahnung von den Mäharbeiten hatte.
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