WALDECK-FRANKENBERG. Um stärker gegen Alkohol und Drogen am Steuer vorzugehen und damit die Unfallzahlen in diesem Feld zu senken, hat die heimische Polizei eine Arbeitsgruppe eingerichtet und die Zahl der Verkehrskontrollen deutlich erhöht. Bislang wurden 26 alkoholisierte oder berauschte Fahrer erwischt. Weitere zwölf Fahrer hatten keinen Führerschein, einer von ihnen ist seit 16 Jahren ohne "Pappe" unterwegs.
"Gerade im ländlichen Raum ist man auf sein Auto und seinen Führerschein angewiesen. Eine hohe mobile Flexibilität ist gefordert um zu seiner Arbeitsstelle zu kommen, um soziale Kontakte zu pflegen oder aber Freizeitangebote wahrzunehmen", sagte am Freitag Polizeisprecher Volker König. Der öffentliche Nahverkehr könne diesen Anforderungen nur bedingt gerecht werden. Diese mobile Individualität führe zu einem hohen Fahrzeugaufkommen mit erhöhtem Unfallrisiko.
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg registrierte die Polizei im Jahr 2015 insgesamt fast 4000 Verkehrsunfälle. Dabei waren in 111 Fällen Alkohol oder Drogen im Spiel. Zudem wurden bei Verkehrskontrollen 161 Fahrer erwischt, die unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen standen. "Die Wirkung von Alkohol und Drogen wird oft unterschätzt", sagte König. Nach einer "feuchtfröhlichen Feier ist man am nächsten Morgen häufig nicht fahrbereit." Es besteht die Gefahr, unter der Einwirkung von Restalkohol zu stehen. Auch nach der Einnahme von verbotenen Drogen dürfe man tagelang kein Fahrzeug steuern. Diese Substanzen seien bei Kontrollen nachweisbar.
Hohe Dunkelziffer
Die Polizei geht davon aus, dass deutlich mehr Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen auf Waldeck-Frankenbergs Straßen unterwegs sind, als die, die bei den Verkehrsunfällen oder Kontrollen auffallen - Stichwort Dunkelziffer. In den vergangenen Wochen gab es deshalb im gesamten Landkreis deutlich mehr Verkehrskontrollen als in den Jahren zuvor. Die Polizeidirektion Waldeck-Frankenberg hat eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich ausschließlich mit der Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr befasst. Dieser Arbeitsgruppe gehören sachkundige Beamte aller Polizeistationen und des Verkehrsdienstes an. Die Arbeitsgruppe richtete im Februar und März bislang insgesamt 25 Kontrollstellen zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten ein. "So muss auch ein Schichtarbeiter nach der Nachtschicht vermehrt mit Verkehrskontrollen rechnen", erklärte der Polizeisprecher.
"Komme sonst nicht zur Arbeit"
Die Ergebnisse sprechen laut König eine deutliche Sprache: Die Beamten der Arbeitsgruppe stellten bei 26 Fahrern Alkohol oder Drogen fest. Es gab aber auch ein überraschendes Ergebnis. Bei den Kontrollen wurden bislang zwölf Autofahrer erwischt, die gar keinen Führerschein hatten. Ein Fahrer war sogar seit 16 Jahren ohne Führerschein unterwegs. Als Grund für ihr Verhalten gaben einige an, dass sie sonst nicht zur Arbeit kämen.
Gefälschte Führerscheine vorgelegt
Zwei ausländische Fahrzeugführer waren mit gefälschten Führerscheinen unterwegs, bei vier Fahrzeugen lag keine Haftpflichtversicherung vor. Zudem stellten die Beamten etwa 200 Ordnungswidrigkeiten fest, die mit einem Verwarnungsgeld oder einer Bußgeldanzeige geahndet wurden.
Polizeioberkommissar Dennis Heck, Leiter der Arbeitsgruppe: "Die Ergebnisse zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit unseren Verkehrskontrollen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit auf unseren Straßen." (ots/pfa)
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