EDERSEE. Ihr Verkehrskonzept am Edersee hat die heimische Polizei am Mittwoch mit Rückblick vor allem auf die Zweiradsaison als Erfolg dargestellt. In diesem Jahr ereigneten sich an der Talsperre keine tödlichen Unfälle, zudem habe sich der von Bikern ausgehende Lärm durch viele Kontrollen deutlich verringert.
Die Erlebnisregion Edersee zählt zu den beliebtesten Urlaubsregionen in Hessen und lockt in der Motorradsaison auch zahlreiche Motorradfahrer in die schöne Landschaft mit seinen kurvenreichen Straßen. Reiseführer für Motorradfahrer weisen die Straßen rund um den Edersee als besonders reizvoll aus. Ist das Motorradfahren für Biker ein Ausdruck von Lebensgefühl und Freiheit, so stellt es für andere Menschen eine unangemessene Lärmbelästigung dar. Beschwerden von Anwohnern und Gewerbetreibenden sind die Folge.
Im Jahr 2015 zwei tote Biker
Im Landkreis Waldeck Frankenberg ereigneten sich im Jahr 2015 insgesamt 139 polizeilich bekannte Verkehrsunfälle, an denen Motorräder beteiligt waren. Dabei wurden zwei Menschen getötet, 49 Menschen schwer und 40 leicht verletzt. Ein Teil dieser Unfälle (22) ereignete sich rund den Edersee mit zwei Toten, acht Schwer- und elf Leichtverletzten. Der Regionale Verkehrsdienst der Polizei Waldeck-Frankenberg erarbeitete deshalb ein Verkehrskonzept und setzte es in den Sommermonaten konsequent um. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Verkehrsanordnungen wie Sperrung eines Parkplatzes und eine Vielzahl von Kontrollen mit dem Ziel, die Anzahl der Verkehrsunfälle, die gefahrene Geschwindigkeit und die Geräuschemissionen zu verringern, waren sichtbare Zeichen.
Aus Sicht der Polizei ist dieses Konzept aufgegangen. Täglich waren Präventivstreifen auf den Strecken unterwegs und kontrollierten Motorradfahrer. Bei den vielen Geschwindigkeits- und Emissionsmessungen wurden nahezu 4000 Fahrzeuge gemessen. Dabei sprachen die Beamten 569 gebührenpflichtige Verwarnungen aus und leiteten 186 Ordnungswidrigkeiten- und sieben Strafverfahren ein. Sie sprachen sieben Fahrverbote wegen Überschreitung der Geschwindigkeit aus, ein Motorrad wurde sichergestellt. Als besonders problematisch stellten sich die zumeist jungen Fahrer von Leichtkrafträdern (125 ccm) heraus, die durch riskante Fahrweise auffielen. "Die polizeilichen Maßnahmen führten zu einem deutlichen Verdrängungseffekt", sagte am Mittwoch Polizeisprecher Volker König.
Ralf Werner, Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes: "Die Umsetzung des Konzeptes erforderte einen enormen personellen und zeitlichen Aufwand, der durch den Verkehrsdienst, aber auch durch die Polizeistationen Bad Wildungen, Frankenberg und Korbach geleistet wurde. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Motorrädern hat sich zwar nicht verringert, jedoch sind am Edersee keine Motorradfahrer tödlich verletzt worden. Durch die ständigen Kontrollen hat sich die Geräuschemission deutlich verringert. Deshalb werden wir dieses Konzept auch in der kommenden Motorradsaison weiter verfolgen." (ots/pfa)
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