SCHWALEFELD/HERINGHAUSEN. Wenige Tage nachdem wir über das herrenlose Kamerunschaf bei Heringhausen berichtet hatten, meldete sich der Besitzer bei unserer Redaktion. Der etwa einjährige Bock gehört einem Mann aus Schwalefeld, der unter anderem eine Zucht mit Kamerunschafen betreibt.
Nach Darstellung des Schwalefelders war das Kamerunschaf vor neun Monaten aus seinem Stall von unbekannten Tätern entwendet und in Adorf ausgesetzt worden. Dabei wurde der Bock vom Adorfer Ortslandwirt Fieseler im Kattwinkel gesehen. Zu diesem Zeitpunkt war der kleine Bock noch zutraulich und ließ den Ortslandwirt an sich heran, so das dieser die Nummer auf der gelben Ohrmarke notieren konnte. Über das Veterinäramt wurde anschließend der Besitzer über den Standort des Bockes informiert.
Doch so lange wartete der damals drei Monate alte Bock nicht. Im Anschluss wanderte das Schaf eigenmächtig nach Benkhausen, hielt sich dort einige Tage auf und wurde im Frühjahr in der Feldgemarkung von Schweinsbühl und Giebringhausen gesichtet. Danach verlor sich die Spur des Kamerunschafes, das vor wenigen Wochen am St. Muffert bei Heringhausen erneut die Aufmerksamkeit eines Jägers auf sich zog. Als dieser den Bock anfüttern wollte, roch das Schaf den Braten und wechselte den Platz. Der letzte Standort wird an der Kreisstraße 63, zwischen Stormbruch und Heringhausen angegeben, dort jedenfalls graste der Bock noch in den Abendstunden des 15. Oktober 2016 in der Nähe der Hagenbicke.
Mittlerweile hat der Schwalefelder Anzeige bei der Polizei erstattet, auch deshalb, weil dem Schafzüchter in der Vergangenheit übel mitgespielt wurde. So hatten unbekannte Täter an seinem Pkw alle vier Reifen zerstochen, seine Schafherde von der Weide vetrieben, die Bienenvölker vernichtet und das Schloss seiner Haustür mit Silikon verklebt, so dass der Eigentümer, als er Nachts von einer Reise zurückkehrte, nicht in sein Haus gelangen konnte. Außerdem schlugen die Vandalen die Fensterscheiben des Autos ein.
Den Gesamtschaden der letzten fünf Jahre an seinem Eigentum, schätzt der Schwalefelder auf 20.000 Euro. Die Polizei ermittelt weiterhin gegen die Täter. Der Besitzer des Kamerunschafes möchte nun versuchen den scheuen Bock einzufangen. Ob das gelingt, ist derzeit aber noch fraglich.
112-magazin berichtete bereits am 11. Oktober über das Kamerunschaf.
Diemelsee: Wem gehört das Kamerunschaf?
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