ALLENDORF (EDER). Am Tag nach dem Flugzeugabsturz von Allendorf wird die Kraft, die bei dem Unglück wirkte, offenbar: Die Piper wurde bei dem Unglück völlig zerstört - ein Wunder, dass der 29-Jährige, der die einmotorige Maschine gesteuert hatte, den Absturz überlebte.
Nach Auskunft von Polizeisprecher Volker König schwebt der Mann in Lebensgefahr. Der Flugschüler aus Rudolstadt in Thüringen, der zur Zeit in einem Allendorfer Ortsteil wohnt und sich auf die praktische Prüfung als Pilot vorbereitete, war wie berichtet am Abend mit dem Rettungshubschrauber in die Marburger Uniklinik geflogen worden.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Dass nach dem Unglück die Rettungskräfte überhaupt so rasch an der Absturzstelle mitten im Wald zwischen Allendorf und Osterfeld eintreffen können, ist dem zuständigen Revierförster Erich Wetzlar und seinem Praktikanten Florentin Hustedt zu verdanken. Auf dem Weg zum Ansitz kommen die beiden Männer nämlich an der Absturzstelle vorbei, ohne zu diesem Zeitpunkt überhaupt von dem Unglück zu wissen. Florentin Hustedt blickt im Vorbeifahren in den Fichtenbestand, in dem die völlig zerstörte Piper liegt. Die Forstleute halten an, um nachzusehen. "Als wir auf das Flugzeug zugingen, kam uns der verletzte Pilot entgegen", berichtet Erich Wetzlar gegenüber 112-magazin.de. Der augenscheinlich schwer im Gesicht verletzte junge Mann habe telefoniert - vermutlich um Hilfe zu holen.
Der Revierförster wählt mit seinem Diensthandy sofort den Notruf und nennt der Leitstelle den nächstgelegenen Forstrettungspunkt. "Die habe ich alle im Kopf", unterstreicht der Förster. Während er dorthin eilt, um die Rettungskräfte in Empfang zu nehmen und zum Unglückort zu lotsen, betreut der Praktikant weiter den Schwerverletzten. "Wir haben ihn an einen Baum gesetzt", schildert Wetzlar. Wenig später treffen Notarzt und Rettungsassistenten ein, übernehmen die Versorgung des 29-Jährige, nach einer Weile landet auch der ebenfalls hinzu gerufene Rettungshubschrauber Christoph 7 auf einer Wiese ganz in der Nähe der alten Schafhalle, etwa 100 Meter von der Absturzstelle entfernt. "Der Rettungspunkte-Atlas hat sich bewährt", sagt der Revierförster mit Blick auf das rasche Eintreffen der Einsatzkräfte an genau dem richtigen Ort. "Das war sehr glücklich für den jungen Mann".
Absturzstelle über Nacht bewacht
Am Mittwochmorgen treffen Kripo und Staatsanwaltschaft Marburg, Feuerwehr, THW und vor allem ein Sachverständiger der zuständigen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) an der abgesperrten und über Nacht bewachten Absturzstelle ein. Die Polizei gestattet es den Pressevertretern, Aufnahmen der völlig zerstörten Piper PA 28 aus der Nähe zu machen. Die "Nase" der Maschine ist völlig zerstört, der Propeller verbogen, die Fenster der Kabine sind teilweise zerfetzt. Eine Tragfläche ist ebenso wie das Heckruder abgeknickt, die zweite Tragfläche komplett abgerissen. An der Absturzstelle riecht es nach Kraftstoff. Kurios: Obwohl die Piper in ein dicht bewachsenes Waldstück stürzte, sind keine Bäume umgerissen.
Einsatzkräfte des Frankenberger THW sind mit der Bergung beauftragt. Dazu setzen die Helfer in Blau unter anderem einen schweren Radlader ein. Das Flugzeug soll, so die Auskunft von Polizeisprecher Volker König, zum Flugplatz nach Allendorf gebracht werden. Dort setzt der Sachverständige der BFU seine Untersuchungen an der Maschine fort, die dem Luftsportverein Ederbergland gehört. Wann mit ersten Ergebnissen zur Absturzursache zu rechnen ist, steht noch nicht fest. Nur so viel: Der Pilot hatte am Dienstagabend per Funk technische Probleme an den Tower gemeldet - wenig später passierte das Unglück.
Zustand stabilisiert
Der Gesundheitszustand des 29-Jährigen schwer verletzten Piloten hat sich inzwischen stabilisiert, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Marburg am Nachmittag mitteilten. (pfa)
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