25.000 Euro für Bibel verlangt: Betrüger festgenommen

Dienstag, 30. August 2016 12:41 geschrieben von  Migration

BAD WILDUNGEN. 25.000 Euro hat ein Betrüger für eine angeblich wertvolle Bibel verlangt, die er einer Wildunger Seniorin verkaufen wollte. Das Geschäft platzte jedoch, weil ein Bankmitarbeiter den Braten roch. Der 30 Jahre alte Tatverdächtige wurde festgenommen.

Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn "dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die eigenen Pläne durchkreuzen könnten", sagte am Dienstag Polizeisprecher Volker König.

Außerordentlicher Ideenreichtum
Einem Betrüger sind seine finsteren Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum. Der durch sie verursachte finanzielle Schaden ist oft nicht wieder auszugleichen.

Banker hat zum Glück das richtige "Bauchgefühl"
Dies musste auch eine 78-jährige Frau aus Bad Wildungen erfahren, die auf einen seriös wirkenden Betrüger hereinfiel. Einem aufmerksamen Mitarbeiter einer Bank in der Brunnenstraße hat sie es zu verdanken, dass sie ihre Ersparnisse nicht an den windigen Betrüger verlor. Entgegen ihrer Gewohnheiten hob die Bad Wildungerin am Montagmorgen eine mittlere vierstellige Summe von ihrem Konto ab. Anschließend verließ sie die Bank und stieg in ein Fahrzeug mit einem Kennzeichen aus dem Landkreis Lippe ein. Der Bankmitarbeiter merkte sich das Autokennzeichen und verständigte sofort die Polizei. Dass er mit seinem "Bauchgefühl" richtig lag, zeigte sich dann kurze Zeit später in der Wohnung der Bad Wildungerin, in der auch der Fahrer des Fahrzeuges aus dem Landkreis Lippe angetroffen wurde. Der Mann hatte der 78-Jährigen eine vermeintlich sehr teure Bibel im Wert von 25.000 Euro angeboten und eine Anzahlung von mehreren tausend Euro verlangt. Die Bibel hatte der Mann allerdings nicht im Original dabei, sondern legte lediglich eine Fotografie vor. Nachdem die Seniorin einen Kaufvertrag unterschrieben hatte, fuhr man gemeinsam zur Bank, um die "Anzahlung" abzuholen.

Weitere Opfer?
Der 30-jährige "Verkäufer" aus Detmold wurde vorläufig festgenommen, der Kaufvertrag rückgängig gemacht. Die Polizei prüft nun, ob noch weitere Senioren auf diese Masche hereingefallen sind, die Bad Wildungerin ist vermutlich kein Einzelfall. Die Betrüger kontaktieren ihre meist älteren Opfer zunächst am Telefon und vereinbaren dann einen Besuchstermin, bei dem angeblich hochwertige Bibeln oder andere wertvolle Gegenstände zum Kauf angeboten werden. Diese Gegenstände werden allerdings lediglich als Fotografie gezeigt. (ots/pfa)

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 30. August 2016 13:01

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