GIFLITZ. Ein Traktorgespann ist Am Kalkrain in Giflitz von der Straße abgekommen und gegen ein Wohnhaus geprallt. Der 20 Jahre alte Fahrer sprang kurz vor dem Aufprall ab und wurde verletzt. Die Hausbewohner blieben körperlich unversehrt, das Einfamilienhaus ist aber derzeit unbewohnbar. Der Schaden summiert sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 100.000 Euro.
Ein 20 Jahre alter Edertaler befuhr Polizeiangaben zufolge am Mittwoch gegen 18.50 Uhr einen abschüssigen Wirtschaftsweg in der Feldgemarkung nordwestlich des Wohngebiet Am Kalkrain. An dem Traktor hing ein zuvor entladener Miststreuer. Auf der Fahrt ins Tal ließ sich das Treckergespann plötzlich nicht mehr bremsen - laut Polizei vermutlich durch einen technischen Defekt. Am Beginn des Wohngebietes sprang der 20-Jährige vom Schlepper ab, das etwa acht bis zehn Tonnen schwere Gespann fuhr herrenlos weiter und kam in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab.
An der Zufahrt zu einem Anwesen riss der Schlepper eine Mauersäule um, dann walzte das Gefährt einen Maschendraht- und teilweise einen Holzzaun um, durchfuhr einen kleinen Vorgarten und rammte das Wohnhaus einer Familie. Diese befand sich gerade im Haus - und laut Polizei in dem Raum hinter der Wand, die der Frontlader in Dachhöhe durchbohrte. Verletzt wurde im Haus niemand, der Schock saß jedoch bei den Bewohnern tief. Der Hausherr kümmerte sich um den verletzten Traktorfahrer, bei dem es sich um den Mitarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebes aus der Großgemeinde Edertal handelt, und verständigte den Rettungsdienst.
Das Fertighaus mit Flachdach ist den Angaben zufolge derzeit unbewohnbar. Im Haus hatten sich Wände verschoben, die Decke wurde durch den Einschlag des Frontladers teilweise angehoben. Türen ließen sich nicht mehr oder nur noch schwer öffnen. Wie hoch der entstandene Schaden genau ist, lässt sich schwer schätzen und soll nun durch einen Gutachter ermittelt werden. Erst nach der Begutachtung durch einen Sachverständigen sollte das Schleppergespann geborgen werden.
Anwohner beklagten am Donnerstag, dass immer wieder landwirtschaftliche Fahrzeuge den stark abschüssigen Wirtschaftsweg mit großen Fahrzeugen und teils hohen Geschwindigkeiten hinunterfahren würden. Der Weg in die Feldgemarkung ist laut Beschilderung für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. "Wenn Traktoren mit zehn Tonnen schweren Güllefässern den Berg nicht mal mehr hinaufkommen und die Antriebsräder durchdrehen, dann ist der Weg für derartige Fahrzeuge wohl doch nicht geeignet", sagte ein Anwohner. Vor vielen Jahren habe sich an dem Berg sogar ein tödlicher Unfall mit einem Traktorgespann ereignet, sagte ein Nachbar. Er selbst war vor einigen Jahren noch einmal mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davon gekommen, als bei Bauarbeiten oberhalb des Wohngebietes ein Radlader ins Rollen geraten, den Berg herrenlos hinuntergerollt und auf seinem Grundstück gegen einen Baum geprallt war. Damals kam niemand zu Schaden. (pfa)
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