Eine Unfallflucht begangen, die andere erfunden - Anzeigen

Dienstag, 07. Juni 2016 21:56 geschrieben von  Migration

FRANKENBERG/RODENBACH. Der Versuch, eine selbst begangene Unfallflucht mit einer erfundenen Geschichte zu vertuschen, ist gründlich in die Hose gegangen: Ein 61 Jahre alter Mann aus Hallenberg tischte der Polizei das Märchen auf, sein Wagen sei von einem Unbekannten angefahren und beschädigt worden; bei den Ermittlungen kam nun heraus, dass er selbst der Flüchtige ist...

Als am 25. Mai ein Lkw beim Verlassen eines Firmengeländes in der Ruhrstraße rangierte, fuhr ein zu dem Zeitpunkt unbekannter Autofahrer am Laster vorbei - es kam zum seitlichen Zusammenstoß, bei dem am Lkw ein geschätzter Schaden von 3000 Euro entstand. Der Autofahrer, den Zeugen als 60 Jahre oder älter schätzten, fuhr einfach in Richtung Röddenauer Straße davon. Die Zeugen gaben weiter an, dass es sich bei dem flüchtigen Wagen um eine dunkle Opel-Limousine mit HSK-Kennzeichen handeln soll. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf und veranlasste unter anderem bei 112-magazin.de einen Zeugenaufruf.

Wenig später erstattete ein 61 Jahre alter Opelfahrer aus Hallenberg Anzeige bei der Frankenberger Polizei wegen Unfallflucht: Ihm sei in Rodenbach ein unbekannter Verkehrsteilnehmer gegen seinen geparkten Wagen gefahren. Dabei habe der flüchtige Verursacher einen Schaden von 5000 Euro an seiner Opel-Limousine hinterlassen. Zu der Unfallflucht sei es zwar bereits am 18. Juni gekommen, aber er habe mehrere Tage darauf gewartet, dass sich der Verursacher doch noch bei ihm melden würde.

Polizisten sehen mehrere Parallelen
Abermals veranlasste die Frankenberger Polizei einen Zeugenaufruf und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle ein. Bei den Ermittlungen in beiden Fällen fielen den Beamten dann gleich mehrere Parallelen auf: Das von Zeugen im ersten Fall geschätzte Alter des Flüchtigen und das tatsächliche Alter des Autofahrers im zweiten Fall stimmten überein; sowohl in Frankenberg als auch in Rodenbach handelte es sich um einen braunen Opel mit Stufenheck; in beiden Fällen war ein HSK-Kennzeichen am Fahrzeug angebracht; die Beschädigung befand sich in beiden Fällen auf der linken Seite und waren erheblich. Polizisten der Frankenberger Wache nahmen sich daraufhin noch einmal das Auto des Hallenbergers vor, das sich bereits in der Werkstatt befand.

Hallenberger gibt Unfallflucht und Lügenmärchen zu
Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass der angeblich in Rodenbach entstandene Schaden auch von der Kollision mit einem Lkw herrühren könnte. Als dem 61-Jährigen am Dienstag bei der Vernehmung auf der Frankenberger Polizeistation dieser Verdacht vorgehalten wurde, räumte der Mann die Vorwürfe ein: Der Hallenberger gestand die Unfallflucht in der Ruhrstraße und gab ferner zu, sich die Geschichte von der angeblichen Unfallflucht - mutmaßlich zu seinem Schaden - in Rodenbach nur ausgedacht zu haben. Mit dem falschen Datum und der Erklärung, er habe dem Flüchtigen die Chance geben wollen, sich noch zu melden, wollte der Opelfahrer offensichtlich von sich ablenken - schließlich lag die angebliche Flucht in Rodenbach ja vor der Flucht in der Ruhrstraße in Frankenberg.

Dass das Kartenhaus um eine tatsächliche und eine erfundene Unfallflucht nun einstürzte, wird für den Hallenberger deutliche strafrechtliche Konsequenzen haben: Zum einen wird sich der Opelfahrer für die Unfallflucht nach der Kollision mit dem Lkw verantworten müssen wegen unerlaubten Entfernens von der Unfallstelle; zum anderen leitete die Polizei ein weiteres Strafverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat ein. Nicht zuletzt muss der Mann damit rechnen, seinen Führerschein zu verlieren.

Die Frage der Polizei, warum er nach dem Unfall mit dem Lkw in Frankenberg nicht angehalten hatte, beantwortete der 61-Jährige unumwunden: Er habe unter Zeitdruck gestanden...

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 07. Juni 2016 23:46

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