BAD WILDUNGEN. Ein Regionalzug hat am Nachmittag ein Auto auf einem Bahnübergang an der Berliner Straße erfasst. Alle Beteiligten hatten Glück im Unglück, der Triebwagen erwischte lediglich den Kofferraum des Wagens, verletzt wurde niemand.
Der mit wenigen Fahrgästen besetzte Zug war gegen 16 Uhr auf der Fahrt von Bad Wildungen in Richtung Wega, als es zu dem Zusammenstoß kam. "Der Autofahrer hat nicht richtig geguckt, und als er die Regionalbahn gesehen hat, war es schon zu spät", sagte der Notfallmanager der Kurhessenbahn an der Unfallstelle gegenüber
112-magazin.de. Weil es zum Bremsen zu spät gewesen sei, habe der Fahrer noch versucht, Gas zu geben und vor dem Zug von den Schienen zu kommen - vergeblich. Mit etwa 50 Stundenkilometern habe die Bahn den Mazda 6 des 33-jährigen Fahrers aus Bad Wildungen erfasst. Er blieb ebenso unverletzt wie der 53-jährige Zugführer aus Warburg und die Fahrgäste.
Die Bahn kam nach etwa 50 Metern zum Stillstand. An der Front zeugten lediglich einige Kratzer von dem Zusammenstoß. Anders sah es da beim Auto aus: Das Heck war stark beschädigt, die Heckscheibe geborsten. Ein Beamter der Wildunger Polizeistation gab den Schaden am Auto an der Unfallstelle mit mindestens 8000 Euro an. Seine Kollegen der für die Bahn zuständigen Bundespolizei übernahmen am späten Nachmittag die Ermittlungen an der Unfallstelle. Die Beamten ermitteln nun wegen eines fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Die Rettungsleitstelle hatte nach Eingang der Unfallmeldung vorsorglich den Wildunger Notarzt, die Besatzung eines Rettungswagens sowie die Wildunger Feuerwehr. Einzugreifen brauchte allerdings niemand. Auch der Fahrzeugverkehr auf der Berliner Straße blieb weitgehend unberührt von den Ermittlungen der Polizei - schließlich lag die Unfallstelle auf einem Wirtschaftsweg einige Meter neben der Straße. Die Bahnstrecke blieb längere Zeit gesperrt.
Im August war eine Regionalbahn auf der Strecke gegen einen Baum gefahren:
Zug rammt Baum: Niemand verletzt (07.08.2011, mit Fotos)