Telefon-Betrüger mit einem Ziel: Kontodaten

Mittwoch, 05. August 2015 11:32 geschrieben von  Migration

KORBACH/WINTERBERG. Falsche Polizisten versuchen zurzeit, durch Betrug am Telefon an Kontodaten zu gelangen. Dabei suchen sie im Telefonbuch gezielt nach Opfern, die ihrem Vornamen nach eher alt wirken. Bislang sind vier Fälle aus Korbach und einer aus Winterberg bekannt geworden.

In allen fünf Fällen gaben sich die Betrüger als Polizeibeamte aus. Sie nutzen dabei eine bestimme Technik, wodurch auf der Rufnummernanzeige die Telefonnummer der Korbacher Polizei erschien. Ihr Ziel ist es, an die Kontodaten der zumeist älteren Opfer zu gelangen. Die Betrüger geben vor, zwei Männer aus Bulgarien und Rumänien festgenommen zu haben. Bei ihnen habe man die Adress- und Kontodaten der Angerufenen gefunden. Zudem habe man dort einen Hinweis vorgefunden, dass bei den Opfern noch in dieser Nacht eingebrochen werden solle.

Anschließend nutzten die Betrüger die Sorge ihrer Opfer, um die Kontodaten "abzugleichen" und nannten dabei die Bankleitzahlen der Banken. In allen Fällen sprach der unbekannte Betrüger akzentfreies Deutsch. In einem Fall hat eine Betroffene einen leichten osteuropäischen Akzent erkannt.

Die Betrüger suchten sich ihre Opfer offenbar gezielt im Telefonbuch aus. Alle tragen den gleichen Vornamen "Hildegard". Es ist aber nicht auszuschließen, dass sie sich demnächst andere Vornamen aussuchen, die auf ältere Menschen schließen lassen.

Bei einem zurückliegenden, ähnlichen Fall haben die Betrüger ihre gutgläubigen Opfer als "Finanzagenten" missbraucht. Nachdem sie die Kontodaten ihrer Opfer erfragt haben, haben sie Geld auf dieses Konto überwiesen mit der Aufforderung, es an ein ausländisches Konto weiter zu leiten. Das zieht automatisch ein Strafverfahren nach sich, denn in solchen Fällen wird der Tatbestand der Geldwäsche erfüllt.

Die Polizei rät, niemals die Kontodaten am Telefon bekannt zu geben. Auch nicht, wenn vermeintliche Behördenvertreter wie Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht danach fragen. "Haben Sie Zweifel oder wurden Sie bereits betrogen, wenden Sie sich an Ihre zuständige Polizeidienststelle", sagt Polizeisprecher Volker König.

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 05. August 2015 11:45

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