KORBACH/DIEMELSTADT. Kampf dem Müll am Straßenrand: Die Filialen der US-Kette McDonald's in Korbach und Rhoden wollen künftig mit GPS-Sendern die Gäste aufspüren, die nach dem Verzehr von Burgern die Verpackungen einfach aus dem Fenster werfen. Bei Datenschützern regt sich bereits Protest, die Fastfoodkette verteidigt das Vorgehen.
Wen ärgert das nicht: An Straßenrändern, in Gräben oder auch auf Parkplätzen liegen vor allem an Wochenenden häufig Verpackungen von Essen verschiedener Schnellrestaurants. Was die Gäste der Burgerriesen rücksichtslos entsorgen, kostet den Steuerzahler viel Geld - schließlich müssen Straßenmeistereien den Müll aufsammeln. McDonald's geht nun als erste Kette bei der Bekämpfung dieser unfeinen Gepflogenheiten einiger Gäste in die Offensive: "Wir setzen künftig GPS-Sender ein, die nach dem Zufallsprinzip in den Tüten für den außer-Haus-Verkauf versteckt sind", sagt Jay Stone, Restaurantleiter von McDonald's in Korbach.
GPS-Daten nur in Kombination mit Auto-Kennzeichen sinnvoll
Wer glaubt, dass diese Idee nicht zu Ende gedacht ist, der täuscht sich bei den Vorreitern im Fastfoodgeschäft: Da der Sender allein nichts nützt, werden alle Fahrzeuge in den McDrive-Schaltern ab sofort fotografiert, um die Kennzeichen zu speichern und den Tüten zuzuordnen. Denn nur daraus wird im Fall der Fälle ein Schuh: Über den GPS-Sender lassen sich die Papiertüten jederzeit lokalisieren - und bei den achtlos in die Landschaft geworfenen Tüten greift das Unternehmen in die Datenkiste. Das der Tüte und dem Sender zugeordnete Kennzeichen will McDonald's dann der Polizei übergeben, um die Umweltverschmutzung ahnden zu lassen.
Bei Datenschützern stellen sich einmal mehr die Nackenhaare auf beim neuerlichen Vorstoß der Restaurantkette. Jay Stone gibt sich gelassen und verteidigt das Vorgehen, das in den Filialen in Korbach und Diemelstadt ab sofort praktiziert wird: Man wolle aktiv gegen Umweltverschmutzung vorgehen, erklärt der seit Jahren in Deutschland tätige US-Amerikaner. Außerdem würden lediglich die Fotos der Kennzeichen gespeichert, nicht aber die Daten der Fahrzeughalter. "Diese Informationen liegen uns nicht vor und wir wollen sie auch gar nicht haben", beschwichtigt der Restaurantleiter. Man wolle lediglich einen Beitrag leisten im Kampf gegen ein Problem, gegen das viele Kommunen scheinbar machtlos seien.
Über die Kosten für die Sender schweigt sich Jay Stone aus. Offen ließ er auch, im wie vielen Tüten die GPS-Sender im Miniformat versteckt sind. Der Restaurantleiter ist aber zuversichtlich, dass die Neuerung bei allen "ordentlichen" Kunden gut ankommt und Akzeptanz findet. "Wir informieren darüber offensiv", erklärt der leitende Mitarbeiter. Das allein könne die Zahl der Tüten, die nicht in Abfalleimern, sondern in der Natur landen, reduzieren. "Und das ist alles, was wir wollen".
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