WALDECK-FRANKENBERG. Die Kriminalpolizei warnt vor einem Schadprogramm, das sich in einer gefälschten Nachricht des Paketdienstes DHL versteckt. Betrüger installieren darüber einen Trojaner im Smartphone ahnungsloser Nutzer.
Betroffen sind Mobiltelefone mit dem Betriebssystem Android. In der Nachricht, die als SMS auf das Handy gelangt, wird auf eine DHL-Zustellung hingedeutet. Die Nachricht enthält nicht nur deutliche Rechtschreibmängel, sondern vor allem einen gefährlichen Link.
In den bisher bekannt gewordenen Fällen kommt diese SMS scheinbar von einem anderen, bereits infizierten Handy. Dort wurde durch den Trojaner das Adressbuch ausgelesen und der Kontakt aus dem Adressbuch als Empfänger eingesetzt.
Folgt man dem Link, gelangt man auf eine Seite, auf der man eine Datei mit der Bezeichnung DHL.apk öffnen soll. Durch die Aktivierung dieser Datei öffnet sich jedoch keine Paketbenachrichtigung, sondern die Schadsoftware installiert sich eigenständig auf dem eigenen Handy.
Damit werden dann unbemerkt Verbindungen zu teuren Premium-SMS-Diensten aufgebaut. Die Geschädigten bemerken diese Straftat meistens erst, wenn ihnen Rechnungen ihrer Provider über mehrere hundert Euro ins Haus flattern.
Bisherige Ermittlungen zeigen, dass nach Installation der Datei DHL.apk die infizierten Geräte binnen Sekunden Verbindungen zu verschiedenen Premium-Diensten aufbauen und Kosten in dreistelliger Höhe verursachen.
"Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass diese gefälschte Applikation auch für andere Betriebssysteme entwickelt worden ist", sagte am Donnerstag Polizeisprecher Dirk Virnich. Bislang lägen der Kriminalpolizei im Landkreis erst zwei Anzeigen über Fälle dieser Art vor. "Mit dem kommenden Abrechnungszyklus werden jedoch erheblich mehr dieser Fälle erwartet", sagte der Polizeisprecher.
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