WALDECK-FRANKENBERG. Die hessische Polizei läutet an diesem Samstag mit dem "Tag der Einbruchsprävention" eine Offensive gegen Wohnungseinbrüche ein. Die Beamten wollen mit Prävention und Fahndung gleichermaßen den Tätern beikommen.
Oberstes Ziel aller Bemühungen sei es, Einbrechern einen Riegel vorzuschieben, sagte am Donnerstag der Kasseler Polizeipräsident Eckhard Sauer. Für ihn gehören Wohnungseinbrüche zu den Delikten, die neben den materiellen Verlusten auch schwerwiegende seelische Beeinträchtigungen bei den Opfern hinterlassen. Dies sei auch bei sinkenden Fallzahlen in Nordhessen Anlass genug, mit aller Kraft gegen Einbrecher vorzugehen.
Im Landkreis Waldeck-Frankenberg haben sich die Zahlen nur marginal geändert. Wurden im Jahr 2011 noch 125 Wohnungseinbrüche registriert, waren es im Folgejahr 122. In diesen Zahlen sind auch die Einbruchsversuche enthalten. Auffallend ist dabei, dass die Anzahl der versuchten Einbrüche gestiegen ist. Von den 122 registrierten Fällen blieben 57 im Versuchsstadium stecken. Im Jahr 2011 waren es 51 Fälle. Einbrecher werden von der Vollendung ihrer Tat dadurch abgehalten, dass sie entweder bei der Tat gestört werden oder an den Sicherungseinrichtungen scheitern, wie Polizeisprecher Volker König erklärte.
In der nun beginnenden "dunklen Jahreszeit" werden Einbrecher in der Regel noch aktiver, weil die früh einsetzende Dämmerung ihnen günstige Gelegenheiten bietet. Einbrecher suchen sich dabei erfahrungsgemäß bevorzugt Häuser aus, deren Bewohner nicht zu Hause sind. Und da sind unbeleuchtete Häuser verräterisch. Je früher es dunkel wird, umso besser können Einbrecher feststellen, dass sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem unbeleuchteten Haus keine Bewohner aufhalten. Wenn dann auch noch die Rollläden, insbesondere an der Hausrückseite, nicht heruntergelassen oder die Fenster und die Terrassentür nicht gegen Aufhebelversuche geschützt sind, haben die Täter oft leichtes Spiel. Einbrecher haben in der Regel wenig Zeit, wollen schnell an ihr Ziel gelangen, dabei keinen unnötigen Lärm verursachen und vor allem nicht entdeckt werden. "Wenn sie auf gut gesicherte Wohnungen und Häuser treffen ist die Chance, dass sie nach kurzer Zeit resignieren und ihr Vorhaben erfolglos aufgeben, groß", sagt der Polizeipräsident.
Beratung unter anderem im "Kasseler Polizeiladen"
Am landesweiten "Tag der Einbruchsprävention" an diesem Samstag wird auch die Polizei in Nordhessen an vielen Orten mit sachkundigem Personal fundierte Tipps und Hinweise geben, wie man sich selber vor einem Einbruch in die eigenen vier Wände besser schützen kann. So ist der Kasseler Polizeiladen in der Wolfsschlucht 5 am Samstag von 11 bis 17 Uhr für kostenlose Beratungsgespräche geöffnet. Die Beratungsstelle für den Landkreis Waldeck-Frankenberg ist wochentags unter der Telefonnummer 05631/971-160 zu erreichen.
Mehr Informationen zur Kampagne "Sicheres Hessen - Einbrechern einen Riegel vorschieben" und ein breites Spektrum weiterer Hinweise, Tipps und Anregungen zum Einbruchsschutz gibt es auf diesen Internetseiten:
polizei.hessen.de
polizei-beratung.de
nicht-bei-mir.de
k-einbruch.de