VÖHL. Das war mehr als knapp: In einem Silofahrzeug für Holzpellets ist am Dienstagmorgen ein Brand entstanden, eine Stichflamme schoss nach Angaben von Anwohnern haushoch empor. An einem angrenzenden Gebäude entstand zwar ein Schaden an der Verkleidung, das Haus und der Lkw gerieten aber glücklicherweise nicht in Brand. Weil die brennbare Ladung äußerst heiß geworden war und sich der Laster zunächst nicht mehr fahren ließ, hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun.
Der 43 Jahre alte Fahrer einer Firma für Pellets aus dem Rhein-Sieg-Kreis hat am Morgen an einem Haus in der Arolser Straße in Vöhl damit begonnen, Pellets in den Bunker des Gebäudes zu pumpen. Aus bislang noch unbekannten Gründen entzündet sich gegen 7.30 Uhr die Ladung in einem der vier Silotanks und bringt die Außenhaut des Tanks aus Hartkunststoff an einer Stelle zum Platzen. Ein dumpfer Schlag ist nach Aussage der Anwohnerin Hildegard Fleck noch im weiteren Umfeld zu hören.
"Geglaubt, ein Lkw ist in ein Haus gekracht"
Sie habe im ersten Moment geglaubt, ein Lkw wäre in ein Haus gekracht. "Als ich zum Fenster lief und nachschaute, sah ich eine Stichflamme, die mindestens soch hoch war wie das Haus", sagt die auf der anderen Straßenseite wohnende Nachbarin später gegenüber 112-magazin.de. "Wir dachten, das gesamte Gebäude würde gleich in Flammen stehen", erzählt Ehemann Otmar Fleck. Doch die Flamme sei Augenblicke später wieder erloschen, anschließend sei Rauch aufgestiegen, schildert die Anwohnerin das Schreckenserlebnis. Sofort habe jemand mit dem Feuerlöscher gelöscht. Verletzt wurde bei dem morgendlichen Vorfall glücklicherweise niemand.
"Gut, dass alle so schnell reagiert haben," sagt auch der sichtlich mitgenommene Lkw-Fahrer, der sich zu möglichen Ursachen für das Feuer nicht äußert. Schnell sind die Feuerwehren aus Vöhl und mehreren Ortsteilen zur Stelle, unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Berthold Schreiber und Stellvertreter Bernd Schenk stellen die Einsatzkräfte sofort den Brandschutz aus dem Leitungsnetz und mit weiteren Feuerlöschern sicher. Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick stellt eine Wärmebildkamera zur Verfügung, misst am Silotank ständig die Temperaturen, die weit über 100 Grad Celsius liegen. Rauch steigt aus dem aufgeplatzten Tank auf, Pellet rieseln in die Wohnhaus-Einfahrt.
Brisanter Einsatz für die Feuerwehr
Für die Feuerwehr ist der Einsatz aus mehreren Gründen äußerst brisant: Wegen der hohen Temperaturen besteht über längere Zeit die Gefahr, dass ein offenes Feuer entsteht und der Brand auf das direkt angrenzende Gebäude übergreift; wegfahren lässt sich der Lkw aber nicht, weil durch das Feuer die Bremsanlage blockiert und erst von Technikern gelöst werden muss; ein Spülen der betroffenen Silotankkammer mit Löschwasser birgt die Gefahr, dass beim Öffnen des Domdeckels so viel Sauerstoff in die Kammer gerät, dass der Schwelbrand durchzündet - und auch damit Feuerwehrleute ebenso wie das Gebäude gefährdet werden.
Während die Wehrleute herausgerieselte und teils noch glimmende Pellets mit Schneeschiebern und Schippen in Radladerschaufeln füllen und zum Gemeindebauhof transportieren, rückt ein von Bürgermeister Harald Plünnecke umgehend angeforderter Lkw-Servicetechniker aus Korbach an. Ebenso eilt ein Ersatzfahrzeug der Pelletfirma nach Vöhl, um später die noch intakten Kammern einerseits und den Bunker der Kunden andererseits leer zu pumpen. "Auch im Gebäude wollen wir keinerlei Risiko eingehen", schildert der Gemeindebrandinspektor ein weiteres Problem.
Bürgermeister: "Größere Katastrophe verhindert"
Nach Abschluss der Arbeiten am Lkw wird dieser mit einem Unimog der Gemeinde auf die inzwischen gesperrte Straße zwischen Vöhl und Alraft geschleppt. Dort schließlich spülen die Feuerwehrleute mittags die betroffene Kammer mit ausreichend Löschwasser, um letzte Glutnester zu löschen. Ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde ist dabei ebenfalls vor Ort. Berthold Schreiber ist ebenso wie Bürgermeister Plünnecke und alle anderen an dem Einsatz Beteiligten sowie Anwohner froh, dass der Vorfall letztlich doch noch so glimpflich ausgegangen ist. "Es war ein sehr gut koordinierter und disziplinierter Feuerwehreinsatz. Die Feuerwehren der Gemeinde haben unter Mithilfe des gemeindlichen Bauhofes eine größere Katastrophe verhindert. Ich bin sehr stolz auf die Kameradinnen und Kameraden und meine Mitarbeiter", ist Plünnecke voll des Lobes. "Das hätte auch voll in die Hose gehen können", bringt es der Gemeindebrandinspektor auf den Punkt.
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