ADORF. Aus noch ungeklärter Ursache ist es am frühen Donnerstagmorgen gegen 1.20 Uhr zu einem Brand in einer Einliegerwohnung in Adorf gekommen. Die 86 Jahre alte Bewohnerin erlitt schwere Verletzungen - Feuerwehrleute retteten ihr das Leben.
Die Rentnerin konnte die Wohnung in der Arolser Straße noch aus eigener Kraft verlassen und von einem Flur aus ihre Kinder über den Brand informieren. Diese wiederum verständigten per Notruf die Feuerwehr. Die 86-Jährige ging nach Angaben von Feuerwehrsprecher Günter Radtke allerdings anschließend wieder in den stark verrauchten Teil des Gebäudes zurück. Dort brach die Dame zusammen und blieb am Boden liegen. Durch schnelles Eingreifen und mit Hilfe der Wärmebildkamera fanden die unter Atemschutz vorrückenden Einsatzkräfte die Dame zügig, retteten sie aus der Wohnung und übergaben sie dem Rettungsdienst. Notarzt und Rettungsassistenten versorgten die Rentnerin und lieferten sie anschließend ins Krankenhaus nach Korbach ein. Sie wurde auf die Intensivstation gebracht, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.
Zur Menschenrettung und Brandbekämpfung waren die Feuerwehren aus Adorf, Rhenegge, Benkhausen und Vasbeck eingesetzt. Etwa 60 Feuerwehrleute unter Leitung des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors Torsten Behle waren vor Ort. Nach seiner Einschätzung war das Feuer im Bereich eines Sofas ausgebrochen. Das Wohnzimmer brannte weitgehend aus, wegen offen stehender Türen zog der Rauch in die gesamte Wohnung.
Insgesamt drei Trupps unter Atemschutz waren im Gebäude im Einsatz. Nach Abschluss der Löscharbeiten wurde das Gebäude mit einem Überdrucklüfter vom Brandrauch befreit. Die eisigen Temperaturen erschwerten den Einsatz teilweise, da die Straßen durch Löschwasser und überfrierender Nässe sehr glatt waren. Nachbarn versorgten die Einsatzkräfte mit heißen Getränken.
Ursache noch unklar, jedoch kommt Fahrlässigkeit in Frage
Die Korbacher Kripo hat in der Nacht bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, zu diesem Zeitpunkt war es den Beamten aber noch nicht möglich, die Wohnung zu betreten. Am Vormittag waren die Brandexperten erneut vor Ort. Die Brandermittler stellten dabei fest, dass das Feuer zweifelsfrei im Wohnzimmer ausgebrochen war. Am Ort der größten Brandzehrung - dem Sofa der Bewohnerin - sind keinerlei technische Einrichtungen, so dass die Brandermittler derzeit von Fahrlässigkeit als Brandursache ausgehen. "Ursächlich könnte zum Beispiel eine brennende Kerze gewesen sein", sagte Polizeisprecher Volker König am Nachmittag. Man habe die Betroffene noch nicht zum Sachverhalt befragen können. Die Ermittlungen dauern daher noch an. Den Schaden bezifferte König mit 60.000 Euro.
"Wir sind sehr froh, dass wir die Dame lebend da raus geholt haben", sagte der Einsatzleiter im Gespräch mit 112-magazin.de. Auch sei man bei den Brandschützern erleichtert darüber, dass man ein Übergreifen des Feuers aus dem Wohnzimmer auf andere Gebäudeteile habe verhindern können. Gegen 4.15 Uhr rückten die Feuerwehrleute ab.