Schmetterlinge im Frankenberger Land – Schwalbenschwanz und Kaisermantel

Donnerstag, 04. August 2011 15:22 geschrieben von  Migration

FRANKENBERG. Trotz warmem Frühjahr ist der Juli bisher noch kein Schmetterlingssommer. Naturbeobachter entdeckten vor wenigen Tagen den seltenen Schwalbenschwanz. Auch Kaisermantel, Tagpfauenauge, Schachbrett, Brauner Waldvogel und viele Kleine Füchse sind derzeit unterwegs.

Der NABU-Insektenfachmann Bernd Hannover wartet noch auf das Auftreten vieler Tagschmetterlinge. Er hat in Waldeck-Frankenberg bisher 1800 Falterarten registriert, genau 100 davon gehören zu den Tagfaltern. Nach dem sonnigen und warmen Frühjahr rechnete Hannover mit einem artenreichen Schmetterlingsjahr. Doch bisher ist die Zahl der umher fliegenden Schmetterlinge noch relativ gering.


Der Friedrichshäuser Wilhelm Depner meldete bereits Anfang Juni sechs Taubenschwänzchen an Blumen. Die Wanderfalter fliegen nur in warmen Sommern über die Alpen nach Mitteleuropa. Besonders zahlreich tritt in diesem Jahr der kleine Fuchs auf. Er ist in vielen Gärten unterwegs und legt seine Eier besonders gern an Brennnesseln ab, die später den Raupen als Futterpflanzen dienen. Der Naturschutzverband NABU rät daher, in jedem Garten auch Wildpflanzen einen Platz einzuräumen und die Vielfalt zu erhöhen. Der Kleine Fuchs überwintert als Falter häufig in Häusern und fliegt in zwei bis drei Generationen. Derzeit ist die zweite Generation des Sommers 2011 unterwegs.


Zahlreich sind auch die schwarz-weißen Schachbrettfalter unterwegs. Sie ernähren sich vom Nektar der Flockenblumen und sind häufig auf Trockenrasen- und Heideflächen zu beobachten. Besonders häufig entdeckte Hannover in diesem Jahr auch das Große Ochsenauge und den Braunen Waldvogel. Typische Waldbewohner sind die orangen Perlmutterfalter. Der Größte und Bekannteste ist der Kaisermantel. Er saugt seinen Nektar gern an Brombeerblüten, Flockenblumen und Distelblüten. Seine Eier legt er immer an Baumstämmen in der Nähe der Raupen-Futterpflanzen ab: Veilchen und Mädesüß.


Eher spärlich zeigen sich bisher die häufigen Garten-Schmetterlingsarten Admiral und Tagpfauenauge. Fachleute rechnen mit verstärktem Auftreten, wenn der Sommerflieder seine Blüten voll entfaltet hat. Besondere Beobachtungen in diesem Jahr waren Schillerfalter von Otto Schöneweis in Braunau und Uwe Liehr im Nationalpark


Eine Seltenheit stellt der prächtige Schwalbenschwanz dar. Der schwarz-gelbe Falter mit der blauen Binde und den roten Augenflecken erreichte Flügelspannweiten bis zu acht Zentimeter. Namensgeber sind die beiden schwarzen Zacken an den Hinterflügeln. Besonders prächtig sind auch die grünen Raupen mit ihren kontrastreichen schwarzen Streifen und orangen Punkten. Sie ernähren sich von Möhren, Dill und Fenchel.


Bernd und Ingrid Schock entdeckten ihn Ende Juni in Kleinern. Willi Depner beobachtete Schwalbenschwänze in Wollmar und Laisa. Herbert Niem war in Reinhardshausen erfolgreich. Ein weiterer Schwalbenschwanz legte an den Weißen Bergen bei Frankenberg seine Eier ab.
Der NABU ruft alle Naturbeobachter auf, ihre Schmetterlingsdaten über die Homepage www.nabu-waldeck-frankenberg.de unter der Rubrik Beobachtungen zu melden.
Die NABU-Gruppe und Naturschutzjugend Frankenberg lädt am Sonntag, 31. Juli zu einer Schmetterlingsexkursion mit dem NABU-Fachreferenten Bernd Hannover ein. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr der Parkplatz an der Ederberglandhalle. Ziele sind der Rodenbacher Steinbruch und der Wermesdorfer Grund. Alle Naturinteressierten sind willkommen.

Zuletzt bearbeitet am Freitag, 05. August 2011 10:54

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