RHENEGGE. Ein Sägewerk am Ortsrand von Rhenegge ist in der Nacht zu Freitag nahezu vollständig abgebrannt. Rund 90 Einsatzkräfte aus mehreren Ortsteilen rückten aus, die Kripo nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf.
Als die ersten Einsatzkräfte gegen 1.40 Uhr am frühen Freitagmorgen an der Brandstelle Am Aulsch, gelegen direkt an der Landesstraße 3078, ankamen, stand der Komplex in Vollbrand. Nach den Kameraden der Rhenegger Wehr trafen im Minutentakt die Feuerwehren aus Adorf, Benkhausen, Sudeck, Giebringhausen und Heringhausen an der Einsatzstelle ein. Zu retten gab es am eigentlichen Sägewerk nichts mehr. Die Brandschützer unter Leitung von Gemeindebrandinspektor Uwe Becker mussten zunächst eine Wasserversorgung aus dem Ort heraus und mit dem Schlauchwagen vom Hochbehälter her zum Aulsch verlegen, dann schützten sie außerhalb des Gebäudes gelagertes Holz vor einem Übergreifen der Flammen. Für den etwas abgelegenen Spänebunker bestand keine Gefahr, wenngleich ein dorthin führendes Kunststoffrohr bereits deutliche Spuren von Hitzeeinwirkung aufwies. Einen Kran am Sägewerk kühlten die Brandschützer regelmäßig mit Wasser. Einige der Feuerwehrleute gingen bei dem nächtlichen Einsatz unter Atemschutz vor.
Noch in der Nacht nahmen Beamte der Korbacher Kripo erste Ermittlungen zur Brandursache auf. Vor Ort war auch Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick. "Seit 63 Jahren sind wir hier, und nie ist irgendetwas passiert", sagte Sägewerksbesitzer Helmut Zaddach (73) am Brandort gegenüber 112-magazin.de. Er und seine Frau, die unweit des Sägewerkes wohnen, waren durch das laute Knallen berstender Eternitplatten wach und auf das Feuer aufmerksam geworden. Beide eilten zur Brandstelle - und sahen ihr Lebenswerk in Flammen aufgehen. In dem Sägewerk verbrannten neben Maschinen und Werkzeugen unter anderem auch rund 2500 Meter Dachlatten. "Ich baue hier nichts mehr auf", sagte der sichtlich bewegte Zimmermann.
Niemand verletzt
Den Brand endgültig unter Kontrolle hatten die Feuerwehrleute gegen 3.30 Uhr. Eine Brandwache, die die Rhenegger Wehr stellte, sollte den Rest der Nacht vor Ort bleiben. Angaben über die Schadenshöhe lagen zunächst nicht vor. Verletzt wurde durch das Feuer oder während der Löscharbeiten niemand. Die Besatzung des aus Adorf angerückten Johanniter-Rettungswagens kehrte unverrichteter Dinge zur Wache zurück.
Angaben zur Brandursache machte die Polizei bislang noch nicht. Die Ermittlungen durch die Korbacher Kriminalpolizei am Brandort dauern an. In einer ersten Schätzung wird der Schaden mit bis zu 50.000 Euro beziffert.
Der Brand am frühen Morgen war das zweite größere Feuer in dieser Woche im Kreis:
Zündelnde Kinder? Bauernhof weitgehend abgebrannt (25.07.2012, mit Video und Fotos)