Gewitter mit Starkregen und Hagel: Wehren im Dauereinsatz

Mittwoch, 02. Mai 2012 18:59 geschrieben von  Migration

WALDECK-FRANKENBERG. Das Gewitter mit Starkregen am frühen Mittwochabend hat vor allem im nördlichen Kreisteil Waldeck-Frankenbergs zahlreiche Gebäude voll Wasser laufen lassen. Auch mehrere Straßen waren überspült, weil Abflüsse verstopft waren. Flüsse und Bäche traten über die Ufer. Zahlreiche Feuerwehren waren mit Wassersaugern, Tauchpumpen und zahlreichen Strahlrohren im Dauereinsatz.

In der Kreisstadt liefen mehrere Keller oder Betriebsgebäude voll Wasser, insgesamt gab es allein in Korbach 30 Einsatzstellen, zu denen die Feuerwehren gerufen wurden. Etwa 80 Einsatzkräfte rückten aus. Heftig war es nach Angaben von Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt in Lengefeld, wo Wassermassen die Erde von einem Feld in eine Schlammlawine verwandelten und durch einen Garten und in ein Gebäude im Underweg drückten. Mindestens anderthalb Kubikmeter Schlamm sei in das Wohnhaus geflossen. Die Einliegerwohnung eines benachbarten Hauses sei sogar nicht mehr bewohnbar durch den Wasser- und Schlammeinbruch, so Schmidt. Neben sämtlichen Brandschützern der Kernstadt waren die Kameraden aus Lengefeld, Meineringhausen, Goldhausen und Rhena im Einsatz.

Braune Brühe auch vor dem Feuerwehrhaus
In Twiste war die Ortsdurchfahrt (B 252) zeitweise nicht passierbar, nachdem der Starkregen in Höhe der Bushaltestelle am Ortseingang aus Richtung Berndorf Erde und Geröll auf die Fahrbahn befördert hatte. Die Feuerwehr sorgte hier rasch für Abhilfe. Länger dauerte der Einsatz in Nieder-Waroldern, wo die Ortsdurchfahrt und die Dehringhäuser Straße von schlammigem Wasser überflutet war. Die Wehren aus Nieder-Waroldern und dem benachbarten Elleringhausen öffneten verstopfte Gullys, gemeinsam mit Anwohnern wurden die Schlammmassen teilweise mit Schippen und Schneeschiebern, teilweise mit Radladern und Traktoren beseitigt. Vor dem Gerätehaus in der Dehringhäuser Straße hatten sich die braune Brühe ebenfalls gesammelt, die Tore hielten aber dicht. Die Reinigungsarbeiten erstreckten sich wie anderswo über mehrere Stunden. Nach Auskunft von Gemeindebrandinspektor Volker Bangert reinigten die Wehren aus Elleringhausen und Ober-Waroldern am Abend noch die Ortsdruchfahrt von Ober-Waroldern, wo sich ebenfalls jede Menge Schlamm auf der Straße und den Gehwegen angesammelt hatte. Anwohner hätten hervorragend reagiert und sofort die verstopften Gullyschächte geöffnet, so dass das Wasser weitestgehend abfließen konnte. Insgesamt waren laut Bangert rund 40 Feuerwehrleute im Einsatz.

Pegel der Itter steigt in 20 Minuten um 30 Zentimeter
Etwa 60 Kameraden mehrerer Vöhler Wehren rückten zunächst nach Dorfitter aus. Hier standen drei Wohnhauskeller unter Wasser, die die Brandschützer mit Tauchpumpen und Wassersaugern auspumüten. Außerdem waren nach Angaben von Einsatzleiter Bernd Schenk mehrere Straßen überflutet oder mit einer dichten Schicht aus Hagelkörnern überzogen. "Wir hätten eine Schneeballschlacht machen können", sagte Schenk, doch nach den Worten des stellvertretenden Gemeindebrandinspektors sei dafür keine Zeit gewesen. Man habe Gullys geöffnet und Straßen gespült. Wenig später mussten die Feuerwehrleute bereits zur nächsten Einsatzstelle nach Thalitter verlegen, wo die Itter über die Ufer getreten war. Wasser war auf das Gelände und in Gebäude eines Steinmetzbetriebes geflossen. "Innerhalb von 20 Minuten war der Pegel der Itter um 30 Zentimeter angestiegen", verdeutlichte Schenk. Die Brandschützer hätten mit Sandsäcken versucht, den Fluss im Zaum zu halten. Ab etwa 21.15 Uhr sei der Pegelstand jedoch auch wieder gesunken, so dass keine Gefahr mehr bestanden habe. Nach letzten Reinigungsarbeiten rückten die Feuerwehrleute gegen 23 Uhr ab.

Wasser in Bauhof und Gärtnerei
Zu dieser Zeit war erneut die Korbacher Kernstadtwehr im Einsatz. In einer Apotheke in der Fußgängerzone war Wasser eingedrungen, das die Kameraden mit Wassersaugern entfernten. Wassersauger waren am frühen Abend auch in Sachsenhausen ein gefragtes Arbeitsgerät: In den Sozialräumen des städtischen Bauhofs hatte nach Auskunft des stellvertretenden Stadtbrandinspektors Bernd Schäfer das Wasser etwa fünf Zentimeter hoch gestanden, nachdem es sich durch einen Schacht hochgedrückt hatte. Nicht zuletzt war am Mittwochabend auch die Willinger Feuerwehr im Einsatz, die eine Gärtnerei vor dem "Absaufen" bewahrte. Wie Gemeindebrandinspektor Jürgen Querl gegenüber 112-magazin.de berichtete, war der Bach Buckemühle durch Regen und Hagel so stark angeschwollen, dass ein Kanaleinlauf auf dem Gärtnereigelände die Wassermassen nicht mehr aufzunhemen in der Lage war. Die Upländer Feuerwehrleute pumpten das Wasser kurzerhand in einen anderen Kanaleinlauf in der Straße Zum Kurgarten - und bewahrten die Treibhäuser vor einem Wasserschaden.    

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Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 30. Januar 2013 15:26

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