TWISTE. Erneut rief ein Stoppelfeldbrand am späten Samstagnachmittag diverse Wehren und Hilfsorganisationen auf den Plan. Gegen 17 Uhr rückten die Wehren der Gemeinde Twistetal mit allen Ortsteilen, die Kernstadtwehr Bad Arolsen mit Mengeringhausen und Helsen, die Kernstadtwehr Korbach und die Gruppe Waldeck-Frankenberg IUK mit dem ELW 2 aus.
Ebenfalls alarmiert wurden ein RTW und ein Streifenwagen der Polizeistation Korbach. Ein Traktorzug, beladen mit Strohballen, hatte Feuer gefangen und war nicht mehr zu retten. Nachdem der Zug in Vollbrand stand, drehte der Wind und das Feuer griff auf das Stoppelfeld über und gelang bis in den angrenzenden Wald. Betroffen waren etwa 15.000 Quadratmeter Stoppelfeld und weitere 200 Quadratmeter Wald.
Unter Einsatzleitung des Gemeindebrandinspektors der Gemeinde Twistetal, Stefan Rößner und seinem Stellvertreter Marc Wäscher, wurden umgehend zwei Brandabschnitte gebildet. Die Feuerwehren aus Twistetal kümmerten sich um den "Abschnitt Wald", um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu verhindern. Löschwasser bezogen die Wehren aus den wasserführenden Einsatzfahrzeugen. Um diese weiter befüllen zu können, wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, ein Schlauchwagen stand in Bereitstellung.
Die Feuerwehr Bad Arolsen wurde dem "Abschnitt Traktor" zugeteilt. Ebenfalls mit wasserführenden Fahrzeugen wurde der Löschangriff unter Atemschutz vorgenommen. Bei beiden Brandabschnitten wurde Netzmittel eingesetzt, um dem Löschwasser die Oberflächenspannung zu nehmen, damit es besser in das Gehölz und das Stroh eindringen konnte. Beobachtet wurden die Einsatzarbeiten mit einer Drohne aus dem ELW 2, um einen besseren Überblick zu bekommen. Diese ist mit einer Wärmebildkamera ausgestattet, somit konnten zeitgleich alle Wärmequellen und Glutnester aus der Luft aufgespürt werden.
Mehrere Landwirte unterstützen die Wehren - während die Strohballen mit einem Hoftraktor auseinander gezogen wurden, um alle Glutnester ablöschen zu können, grubberte ein zweiter Landwirt das Stoppelfeld. Weitere Landwirte standen mit Wasserfässern bereit. Bei einer Nachschau gegen 23 Uhr wurden weitere Glutnester am Traktor und ein Glutnest im Bereich des Waldes gefunden, die vorsorglich abgelöscht wurden. Somit war der Einsatz vorerst beendet.
Am Sonntag erfolgte gegen 10 Uhr eine weitere Begehung durch die Feuerwehr Twiste, die unauffällig verlief. Für die rund 120 Einsatzkräfte vor Ort wurden Getränke durch die Feuerwehr Twistetal organisiert. In Vertretung für Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick kam Kreisbrandmeister Dr. Christoph Weltecke zur Einsatzstelle, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen. Er versorgte uns als Pressesprecher mit Informationen bei den laufenden Einsatzarbeiten. Angaben zur Schadenshöhe am Traktor sowie zur Ursache des Brandes liegen bislang keine vor.