WALDECK-FRANKENBERG. Seit Samstagabend erreichten das Polizeipräsidium Nordhessen unzählige Notrufe aufgrund umgestürzter Bäume. Infolge der Wetterlage (Kälte, Sturm und Schnee) sind zwischen 100 und 150 Bäume auf Fahrbahnen verschiedener Bundesstraßen, Landes- und Kreisstraßen im Bereich des Polizeipräsidiums Nordhessen gefallen und sorgten somit für Verkehrsstörungen. Einige Straßen mussten daher gesperrt werden. Die Straßenmeistereien und Feuerwehren der verschiedenen Landkreise und Städte befanden sich im Dauereinsatz. Eine Rundfunkwarnmeldung wurde frühzeitig veranlasst. Die Sachschäden hielten sich in Grenzen und entstanden in der Regel dadurch, dass sich Verkehrsteilnehmer in Schneeverwehungen festgefahren hatten oder in Straßengräben gerutscht waren.
Feuerwehr Gemünden rückt aus
Während der Samstagsausbildung wurde die Freiwillige Feuerwehr Gemünden alarmiert. Ein Baum war zwischen Gemünden und Dodenhausen auf die Landesstraße 3296 gestürzt und hatte die Leitplanke beschädigt, sowie die Fahrbahn blockiert. Unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Andre Boucsein rückten 15 Freiwillige aus, zersägten die Weißbuche und räumten die Straße frei. Etwa eine Stunde dauerte der Einsatz.
Zu früh auf Sommerreifen gewechselt
Einige Verkehrsteilnehmer, die bereits von Winter- auf Sommerreifen umgestellt haben, erwischte der erneute Wintereinbruch auf dem falschen Pneu. So kam ein 24-jähriger Mann mit seinem Fox auf schneeglatter Fahrbahn am 17. März zwischen Benkhausen und Schweinsbühl von der Fahrbahn ab und krachte mit der Front gegen einen Straßenbaum. Der Sachschaden beläuft sich auf 2000 Euro, der junge Mann blieb unverletzt.
Holländer folgt Navi, Frostbeulen an Händen
Die Gemeindestraße zwischen Stormbruch und Bontkirchen war auch diesmal Schauplatz einer Bergung. Ein Holländer hatte sich am späten Samstagabend mit seinem Citroen auf dem Höhenkamm in einer Schneewehe festgefahren. Die Familie war dem Navi gefolgt und befand sich auf dem Weg nach Brilon. Ein 56-jähriger Jagdpächter zog mit seinem Geländewagen den eingeschneiten Citroen aus seiner festgefahrenen Lage. Der Familienvater hatte sich beim Versuch sein Fahrzeug mit den ungeschützten Händen freizuschaufeln, Erfrierungen an den Extremitäten zugezogen.
Auch Chinese folgt Navi
Auf dem Weg von Rosenthal nach Bracht erwischte es am Freitag einen Chinesen: Der Fahrer eines AVIS-Mietwagens war von Rosenthal in Richtung Bracht unterwegs. Wahrscheinlich wählte der Bordcomputer den kürzesten Weg aus, sodass der Fahrer mit seinem blauen Range Rover die Landesstraße verlassen hatte und einem matschigen Feldweg gefolgt war. Nach etwa 150 Metern steckte der Mietwagen so fest, dass der ADAC gerufen werden musste. Nach mehrstündigem Gezerre gab der ADAC auf und räumte das Feld. Die Bergungsfirma AVAS aus Frankenberg rückte am Samstag mit Spezialgerät an und zog den blauen Range Rover aus dem Schlamassel. (112-magazin)
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