ADORF/WIRMIGHAUSEN. Der 1. März 2014 veränderte das Leben von Henrik Schwarz quasi schlagartig: Bei einem schweren Verkehrsunfall erlitt der heute 26-Jährige lebensgefährliche Verletzungen, Familie und Freunde bangten wochenlang um ihn. Doch dem Schornsteinfeger war das Glück treu, er überlebte. Ein Jahr später und noch immer nicht vollständig genesen, dankte der junge Mann seinen Rettern von der Feuerwehr.
"Weil ihr so schnell da wart, bin ich heute noch da", sagte Henrik Schwarz nach dem Übungsabend der Adorfer Feuerwehr, "dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken". Bei kalten Getränken und Brötchen mit "Feuerwehrmarmelade" - den meisten besser bekannt als Mett - kamen Retter und der Gerettete im Adorfer Feuerwehrhaus ins Gespräch.
"Dass sich jemand bei uns für unseren Einsatz und die Hilfe bedankt, haben wir wirklich so gut wie nie", sagte Wehrführer Michael Steinhardt, und auch der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Torsten Behle war beeindruck: Er könne sich "nicht daran erinnern, dass sich mal jemand bei uns in dieser Form erkenntlich zeigte für unseren Einsatz". In seinem Dank schloss Henrik Schwarz auch den Autofahrer ein, der den Unfall entdeckte und die Retter verständigte, sowie die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und den Notarzt. Alle hätten zu seinem Überleben beigetragen.
Erinnerung setzt zwei Tage vor dem Unfall aus
Was vor einem Jahr genau passierte, das weiß der damals 25-Jährige noch immer nicht. "Meiner Erinnerung setzt zwei Tage vor dem Unfall aus", beschreibt der junge Mann aus der Großgemeinde Diemelsee. Fest steht: Irgendwann in der Nacht zu Samstag, 1. März 2014, fährt Schwarz mit seinem Audi A3 von Adorf nach Wirmighausen. Unterwegs verliert er die Kontrolle über den Wagen, der gegen einen Baum kracht. Der Fahrer, der allein im Wagen sitzt, wird mit lebensgefährlichen Verletzungen hinter dem Steuer eingeklemmt (wir berichteten, zum Artikel mit Video und Fotos hier klicken). Ein Autofahrer, der gegen 4.30 Uhr auf der nachts nur wenig befahrenen Strecke unterwegs ist, entdeckt den Unfall und schlägt Alarm.
Beruf als Schornsteinfeger muss Schwarz aufgeben
Der weitere Ablauf ist häufig berichtete Routine für die ehrenamtlichen Helfer der Feuerwehr und die hauptamtlichen Kräfte des Rettungsdienstes: Der Verletzte wird befreit, erstversorgt, ins Krankenhaus eingeliefert, in eine Spezialklinik verlegt... Wo der Leidensweg für den Verletzten in der Berichterstattung und somit auch für den Leser endet, fängt er für den Betroffenen erst richtig an: in mehreren Operationen ringen Ärzte zunächst um das reine Überleben von Henrik Schwarz, später geht es darum, die Folgeschäden zu begrenzen - doch davon hat der 26-Jährige trotz allen ärztlichen Bemühens einige: So sind sein Geruchs- und Geschmackssinn nicht mehr vorhanden, er muss ein Hörgerät tragen und auch eine Schulter wird wohl nie wieder voll funktionsfähig sein. Seinen Beruf als Schornsteinfeger musste Schwarz aufgeben. "Aufs Dach kann ich nie mehr steigen, das ist klar", sagt der Kaminkehrer, der eine Umschulung anstrebt.
Trotz aller Einschränkungen hat Henrik Schwarz seinen Lebensmut behalten und nicht vergessen, wem er sein junges Leben zu verdanken hat: "Es ist schön, mit euch nochmal Geburtstag zu feiern", sagte er den sichtlich bewegten Adorfer Feuerwehrleuten.
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