Müll im Gebäude angesteckt? Mutter-Kind-Klinik evakuiert

Dienstag, 25. November 2014 00:47 geschrieben von  Migration

BAD WILDUNGEN. Das hätte in einer Katastrophe enden können: Müll ist am Abend in einem Abfalllagerraum der Mutter-Kind-Klinik Talitha offensichtlich in Brand gesetzt worden. Der vom Feuer ausgehende Rauch zog durch Lüftungs- und Fahrstuhlschächte in das gesamte Gebäude. Das Haus an der Stöckerstraße wurde evakuiert. Neben der Feuerwehr waren Polizei, Rettungsdienst, Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Schnelleinsatzgruppe und Bergwacht an dem Großeinsatz beteiligt.

Die Brandmeldeanlage der Mutter-Kind-Klinik hatte gegen 22 Uhr ausgelöst, woraufhin zunächst die Feuerwehr Bad Wildungen alarmiert wurde. Nach Angaben ihres Sprechers Udo Paul befand sich die Besatzung des Vorauslöschfahrzeugs gerade ganz in der Nähe - an einem Pflegeheim in der Laustraße hatte ein Abfallcontainer gebrannt. Die Feuerwehrleute, die wenige Augenblicke nach der Alarmierung am Haus Talitha eintrafen, fanden das gesamte Gebäude bereits verraucht vor. "Weil wir zu dieser Zeit von einem tatsächlichen Gebäudebrand ausgehen mussten, wurde der Alarm ausgeweitet", erklärte Paul.

Die Leitstelle alarmierte daraufhin die gesamte Wildunger Wehr, mehrere Rettungswagen, den Wildunger Notarzt, den Betreuungszug der DRK-Schnelleinsatzgruppe und die Wildunger Bergwacht unter Leitung von Gerd Windhausen. "Bei solch einem Einsatz mit Evakuierung benötigt man jede verfügbare Kraft", sagte an der Einsatzstelle SEG-Führer Kai Scheller. 35 Frauen und 54 Kinder, die derzeit in der Klinik untergebracht sind, mussten das Gebäude verlassen. "Dankenswerterweise hat uns der Betreiber des gegenüberliegenden griechischen Restaurants sein Lokal zur Verfügung gestellt", lobte Scheller. Die Frauen und ihre Kinder konnten sich in dem Restaurant vom ersten Schrecken erholen und abwarten, dass sie zurückkehren durften in die Klinik. 

Hätte dramatischen Verlauf nehmen können
Ein Trupp der Wildunger Feuerwehr war unmittelbar nach der Ankunft unter Atemschutz in den Lagerraum vorgegangen, in dem sie laut Udo Paul ein offenes Feuer bekämpften. Dank des raschen Einsatzes brachten die Feuerwehrleute den Brand unter Kontrolle, bevor das Feuer auf das Gebäude übergreifen konnte. Um das Gebäude wieder vom Rauch zu befreien, setzte die Wehr später mehrere Hochdrucklüfter ein. Insgesamt waren 38 Feuerwehrleute mit sieben Fahrzeugen im Einsatz. Feuerwehrleute, Notarzt und sämtliche Rettungskräfte waren sich einig, dass ein Gebäudebrand in dieser Einrichtung einen dramatischen Verlauf hätte nehmen können. Wer im Innern eines solchen Gebäudes ein Feuer lege, der bringe bewusst Menschen in Lebensgefahr.

Bürgermeister Volker Zimmermann machte sich vor Ort ein Bild von dem Einsatz. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. "Wir schließen Brandstiftung nicht aus", sagte der Dienstgruppenleiter gegenüber 112-magazin.de und kündigte an, die Kripo werde sich mit dem Fall befassen. Der Raum, in dem die Abfälle bis zur Abfuhr gelagert werden, ist von außen frei zugänglich. Die Vermutung, dass eine vorsätzliche Brandstiftung naheliegt, wird nicht nur durch den kurz zuvor ausgebrochenen Containerbrand in der Laustraße genährt; auch direkt gegenüber der Klinik Talitha, vor einem rückwärtigen Zugang zu dem griechischen Restaurant, wurden am Montagabend mehrere gelbe Säcke angesteckt.

Bereits am späten Freitagabend gegen 23.30 Uhr hatte vor einer Pizzeria in der Brunnenallee eine Mülltonne gebrannt. Vor gut zwei Wochen war zudem Müll an einem Elektronikmarkt in der Itzelstraße angesteckt worden, was zu einem höheren Schaden führte (zum Artikel auf 112-magazin.de hier klicken).

Inzwischen nahm die Wildunger Polizei einen Tatverdächtigen fest. Es handelt sich um einen 54-Jährigen. Weitere Informationen finden Sie hier.


Link:
Feuerwehr Bad Wildungen

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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 25. November 2014 19:37

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