Unfall: Helfer laden 6000 Bremsscheiben per Hand aus

Donnerstag, 29. Mai 2014 01:00 geschrieben von  Migration

BERNDORF. Nach dem Lkw-Unfall haben etwa 40 freiwillige Helfer von Feuerwehr und THW am Mittwoch stundenlang die etwa 6000 transportierten Bremsscheiben aus dem umgestürzten Sattelzug per Hand ausgeladen. Erst anschließend konnte die Bergung des Lastwagens erolgen.

Die Landesstraße 3297 zwischen Berndorf und Mühlhausen war wegen der aufwendigen Bergungsarbeiten mehr als acht Stunden voll gesperrt. Nach den letzten Aufräum- und Reinigungsarbeiten durch Feuerwehr, THW und Straßenmeisterei wurde die Strecke gegen 22.30 Uhr wieder freigegeben.

Auf dem Weg zu Autofabrik in Polen
Der Lkw-Fahrer einer polnischen Spedition war am Mittwochmittag von einem Gusswerk in Breidenbach im Kreis Marburg-Biedenkopf kommend auf dem Weg zu einer Automobilfabrik in Polen. Geladen hatte der Trucker 31 Boxen mit insgesamt rund 6000 Bremsscheiben mit einem Gesamtgewicht von etwa 20 Tonnen. In einer Senke zwischen Berndorf und dem Bahnübergang in Richtung Mühlhausen kam der Sattelzug in einer Linkskurve nach rechts von der Landesstraße ab, die rechten Räder sanken im aufgeweichten Erdreich ein, woraufhin das Gespann auf die rechte Seite kippte und im Graben beziehungsweise auf einem Getreidefeld liegen blieb. Der Fahrer kletterte unverletzt aus dem Führerhaus.

Die Feuerwehr Berndorf rückte aus und streute mit Bindemittel die ausgelaufenen Betriebsstoffe ab. Weil schon bald klar war, dass der Sattelzug vor der Bergung entladen werden musste, forderte die Polizei auch den THW-Ortsverband aus Korbach an. Die Helfer setzten einen Radlader und einen Gabelstapler ein, mit denen die Boxen zu einem Sammelplatz transportiert wurden. Zuvor mussten die insgesamt etwa 40 Einsatzkräfte sämtliche Bremsscheiben per Hand aus dem Laderaum hinaustragen und neu in den Transportbehältern stapeln. "Das war nicht anders möglich und nahm etwa vier Stunden Zeit in Anspruch", sagte der Berndorfer Wehrführer Marc Wäscher.

Mit Kran und Schleppwagen auf die Straße zurück
Während die Helfer Scheibe für Scheibe den Laderaum leerten, bereiteten die Experten eines Kasseler Lkw-Bergungsunternehmens das Aufrichten des verunfallten Sattelzugs vor. Dazu setzten sie einen Kran und einen speziellen Schleppwagen ein. Während der Kran den Auflieger aufrichtete, zog der Schleppwagen mit einer Winde die Zugmaschine nach vorn aus dem Graben und auf die Fahrbahn zurück. Gegen 20.45 Uhr stand das beschädigte Gespann wieder auf der Straße und konnte abtransportiert werden.

Um die Ladung abzuholen, steuerte ein Kollege des Unfallfahrers mit einem leeren Sattelzug die Unfallstelle an. Mit einem Gabelstapler luden die Helfer die 31 Transportboxen in den Ersatzlaster. Es sei fraglich, ob die Bremsscheiben noch verbaut oder eher wieder eingeschmolzen würden, sagte ein Polizist an der Unfallstelle. Daher lasse sich die genaue Schadenshöhe nicht angeben. In einer ersten Schätzung am Nachmittag hatten die Beamten von 50.000 Euro Schaden gesprochen.

Reaktionen auf Facebook
Der Unfall und die stundenlange Straßensperrung auf der Strecke, die wegen der Bauarbeiten in Twiste als Umleitung dient, rief zahlreiche Reaktionen auf der 112-Facebookseite hervor. Es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es hier zu einem solchen Unfall komme, sagten einige Nutzer. Andere erklärten, die Strecke sei für Lastwagen dieser Größe einfach nicht ausgelegt. Einen Ratschlag gab es, der nicht nur für diese Strecke gilt: "Einfach mal langsamer fahren, wenn es nass ist", schlug ein Leser vor.

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Zuletzt bearbeitet am Donnerstag, 29. Mai 2014 02:02

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