KORBACH. Zu einem besonderen Kleinbrand rückte die Feuerwehr am Samstag aus: Ein Grab hatte sich auf 400 Grad erhitzt.
Gegen 17 Uhr hatte eine Besucherin des Friedhofes die Feuerwehr alarmiert. Die Kameraden staunten nicht schlecht, als sie an der Westecke des Friedhofes ein qualmendes Grab vorfanden. Die Wärmebildkamera verriet Temperaturen jenseits der 400 Grad.
"Die Anteile von Torf, die wir hier gefunden haben, haben sich entzündet", schätzte Wehrführer Harald Casper die Lage ein. Eine vor einer Woche untergebuddelte Zigarette reiche bereits aus, um die Erde samt weit verzweigtem Wurzelwerk zu entzünden. Allmählich habe sich der Brand dann ausgebreitet. Die mit zwei Einsatzwagen angerückte, zehn Mann starke Wehr flutete mit einem Netzmittel-Wasser-Gemisch das Grab in mehreren Etappen, bis die Temperaturen zurückgingen.
Teile des rechts angrenzenden Grabes wurden dabei ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. "Wir achten aber sehr darauf, die Totenruhe einzuhalten", gab Casper die Leitlinie des ungewöhnlichen Einsatzes vor, zeigte sich aber gleichzeitig erstaunt: "So etwas habe ich bis jetzt noch nie erlebt."
Das Grab war nach Aussage der Zeugin vor wenigen Tagen eingeebnet worden, der Grabstein war bereits entfernt worden. "Ich hatte heute die Blumen und die Hecke am anderen Grab gegossen. Als ein wenig Wasser auf die Erde kam, qualmte das Ganze sofort. Da habe ich schnell die 112 gewählt", berichtete die Zeugin gegenüber dem 112-magazin.de. Dafür gab es viel Lob der Einsatzkräfte, die nach rund einer halben Stunde wieder abrückten.