WALDECK-FRANKENBERG. Mit Vorsicht zu genießen sind im Internet kursierende Jobangebote, sei es als „Paketagent", „Versandmitarbeiter" oder "Finanzagent". Diese Jobangebote scheinen auf den ersten Blick sehr lukrativ, doch Vorsicht ist geboten, warnt die Polizei.

Laut Hessischem Landeskriminalamt wurden Arbeitssuchende gezielt per Email angeschrieben. Sie sollen Warensendungen, welche der „Paketagent" an seine eigene Wohnanschrift gesandt bekommt, umpacken und an einen anderen Empfänger weiter versenden.

Laut Polizei beinhalten die Pakete Waren wie Bekleidung oder technische Geräte, welche mit gestohlenen Kreditkartendaten über verschiedene Online-Versandhändler bestellt wurden. "Der „Paketagent" dient lediglich dazu, die Spur zu den Haupttätern zu verschleiern und die Ware ins Ausland zu versenden", macht die Polizei deutlich.

Dem „Paketagenten" werden ein seriös wirkender Arbeitsvertrag und eine attraktive Bezahlung angeboten. Die Haupttäter verlangen oft auch Sozialversicherungsnummer, Krankenkasse, Kontoverbindung und die Kopie des Personalausweises. Mit diesen Daten können diese dann sogar die Lieferadresse gegenüber dem Versandhandel legitimieren.

Nicht wenige der „Paketagenten" geben bei der Agentur für Arbeit an, wieder in einem Beschäftigungsverhältnis zu stehen. Das Arbeitslosengeld bleibt aus, der Lohn für den „Paketagenten" allerdings auch. Obendrein müssen die Opfer mit einem Strafverfahren wegen Geldwäsche, Betrugs und Beihilfe rechnen.

Ein weiteres Beispiel, das im Landkreis Waldeck-Frankenberg aufgetaucht ist: Für Transaktionen, die über ihr Konto laufen, werden Provisionen von zehn bis 20 Prozent angeboten. "Lässt man sich darauf ein, agiert man juristisch gesehen als "Finanzagent" und macht sich der Geldwäsche schuldig. Dies kann mit einer Freiheitsstrafe von 3 Monaten bis zu 5 Jahren bestraft werden", warnt Polizeisprecher Volker König.