WALDECK - FRANKENBERG / ERNSTHAUSEN. Seit 1971 brütete erstmals wieder ein Steinkauz im Landkreis. Eine Nachricht, die in Naturschutzkreisen mit großer Freude aufgenommen wird.
In diesem Jahr brütete ein Steinkauz-Paar in einem Rollladenkasten in einem neugebauten Haus am Ortsrand des Burgwalder Ortsteils Ernsthausen. Obwohl die Nabu-Umweltgruppe Burgwald in der Nähe eine spezielle Brutröhre als Nisthilfe für Steinkäuze aufgehängt hatte, suchten sich die Tiere ihr eigenes Quartier.
Naturfreunde überrascht
Die Rückkehr dieses Kauzes mit den weißen Flecken im braunen Gefieder fand große Beachtung in Naturschutzkreisen, da sie einzig für den Landkreis ist und die Rückkehr einer Vogelart nach Waldeck-Frankenberg als Brutvogel nach rund 40 Jahren bedeutet.
Der „Hammer“, so formulierten Naturschützer, sei jedoch, dass die heimischen Ornithologen in diesem Jahr von der Brut mit vermutlich zwei Jungvögeln, die um den 6. Juli ausflogen, überrascht wurden. Die Bewohner der Ernsthäuser Siedlung waren hingegen wenig überrascht: „Das ist schon die dritte Brut hier.“
Schon seit 2010 da?
Das würde heißen, dass der im Kreis als ausgestorben geltende Steinkauz von den heimischen Ornithologen unbemerkt bereits 2010 als Brutvogel zurückkehrte.
In den letzten Ausgaben der „Vogelkundlichen Hefte Edertal“ fehlt ein entsprechender Eintrag über den Steinkauz. Inzwischen wurde der neue Nachweis bei www.ornitho.de eingetragen und damit das Wissen um die Verbreitung des Steinkauzes in Deutschland um ein Stück erweitert.
Die Ursache für den katastrophalen Bestandsrückgang dieser Vogelart sehen Experten in den erheblichen Lebensraumveränderungen.
Naturschutzverbände wie der Nabu und die HGON bemühen sich mit intensiven Schutzmaßnahmen um die Rückkehr dieses kleinen Kauzes, indem spezielle Nisthilfen in dessen potentiellen Lebensräumen installiert wurden und, wie es die NABU-Ortsgruppe Frankenberg zum Beispiel macht, die Kopfweiden gepflegt und erhalten werden.
Von Gerhard Kalden
Quelle : HNA