Landwirt vernichtet Biotop

Sonntag, 06. Mai 2012 12:40 geschrieben von  Migration

MARSBERG*  Der Telefonanruf von Jagdpächter Jan Hendrick Fischer- Merhoff erreicht mich am Samstag, den 05. Mai 2012  gegen 11:00 Uhr in Heringhausen. Er bittet mich ein paar Fotos und einen Bericht über die Vernichtung eines Biotops in der Gemarkung Padberg zu machen. Ich sage spontan zu und erreiche um 12:00 Uhr die  Stelle des unmutes. Ich werde bereits erwartet, ein kurzes Hallo, auch ein Mitarbeiter der Forstbehörde steht fassungslos an dem Biotop welches gefräst, geschreddert und kultivert wird. Mit zwei Schleppern wird die Fläche bearbeitet. 2 Hektar sind breits dem Erdboden gleichgemacht,  2,5 Hektar sollen folgen. Der junge Landwirt sieht mich Fotos schießen,   kommt auf mich zu, fragt, was ich denn da mache. Ich antworte ihm, dass ich Fotos und einen Bericht verfasse und diesen publizieren werde.   Nun stelle ich ihm einige Fragen, ob er nicht wisse, das  die Brut und Setzzeit begonnen hat?. Er sagt mir, das er das wisse, aus Zeitgründen kommt er aber erst jetzt dazu die Flächen zu Schreddern und zu Fräsen. Schließlich soll hier eine Weihnachtbaumkultur geschaffen werden. Aus biologischem Anbau verstehe sich, ohne Spritzmittel. Ich frage den Herrn vom Forst, ob er denn nicht einschreiten möchte. Er sagt mir, dass das von Gesetzeswegen erlaubt sei. Ihn störe das ebenfalls, mit dem Landwirt sei aber nicht zu sprechen. Wie bitte? Das ist erlaubt? Ja, das Gesetzt soll zwar in Kürze geändert werden, zur Zeit ist das aber erlaubt.  Ich verstehe die Welt nicht mehr, während jeder Gartenbesitzer, der seine Hecke nach dem 01. März schneidet mit einer saftigen Anzeige und enormen finaziellen Strafen zu rechnen hat, werden hier mal eben so 4,5 ha. mit staatlicher Erlaunbis vom Erdboden getilgt. Ich versuche noch einmal mit den Landwirt zu sprechen, weisen ihn auf die Kreuzotter hin, die Vögel, die jetzt ihre Nester bauen und teilweise schon brüten, auch Hase und Co. setzen ihre Jungen in diesem Biotop. Alles bitten und reden nutzt nichts, das Vorhaben wird weiter durchgeführt .

Bilder und Text©: Klaus Rohde   www.112-magazin.de

Zuletzt bearbeitet am Montag, 07. Mai 2012 08:56

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