Sekundenschlaf? Gericht vertagt Verhandlung

Montag, 22. August 2011 18:11 geschrieben von  HNA

FRANKENBERG. Nach zweistündiger Verhandlung ist am Montag ein Prozess gegen einen 24 Jahre alten Medebacher vertagt worden. Der junge Mann hatte am 23. Oktober 2010 gegen 14 Uhr auf der Bundesstraße 252 nahe der Frankenberger Kläranlage einen schweren Verkehrsunfall verursacht: Vermutlich infolge eines Sekundenschlafs war er mit seinem Wagen von der Fahrbahn abgekommen und seitlich gegen einen Baum geprallt.

Zwei Mitfahrer starben noch an der Unfallstelle: ein 55-Jähriger und ein 25-Jähriger, beide aus Korbach. Zwei weitere Männer wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Auch der Angeklagte war bei dem Aufprall schwer verletzt worden und musste in eine Klinik nach Marburg eingeliefert werden.

Mit der Vertagung kam Richterin Andrea Hülshorst einem Antrag der Verteidigung nach, wie die Frankenberger Allgemeine berichtet. Die hatte gefordert, dass eine Aussage des Angeklagten nicht verwendet werden darf: Gegenüber einem Polizeibeamten hatte der 24-Jährige als Unfallursache angegeben, dass er wohl eingeschlafen sei. „Jetzt weiß ich es wieder. Ich hatte wohl einen Sekundenschlaf“, soll der Angeklagte im Rettungswagen gesagt haben, wie der Polizist im Zeugenstand berichtete.

Sein Mandant sei bei dieser Äußerung auch wegen seiner selbst erlittenen Verletzungen in einem Schockzustand gewesen, begründete der Anwalt seinen Antrag. Bei seiner Spontanäußerung sei der Angeklagte nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen. Diese schockbedingte Äußerung dürfe insofern nicht als Beweismittel verwertet werden.

Die Verhandlung wird am Freitag, 9. September 2011, wieder aufgenommen.

Zuletzt bearbeitet am Montag, 22. August 2011 18:44

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