Korbach / Kirov.
Planung Im Dezember des Jahres 2003 sitze ich mit meinem Freund Thomas Göpp aus Korbach bei einem Glas Rotwein in meiner Jgdhütte und wir besprechen zu x -ten Male unsere geplante Jagdreise nach Russland. Wir kennen uns aus Bundeswehrzeiten als wir bei den Panzergrennadieren in der Pommernkaserne in Wolfhagen Dienst versahen. Vier Jahre des philosophierens der Verbindungsaufnahme zu renomierten Jagdreiseveranstaltern und das studieren von Angeboten sollen nun ein Ende finden. Wir möchten auf Birkhahn und Auerhahn jagen. Thomas fasst den Entschluss einen Jagdreisevermittler aus Süddeutschland zu beauftragen. Kostengünstig, gut und seriös muss er sein. Da Thomas gut mit Geld umgehen kann, verlasse ich mich auf sein Können und bereits im Januar 2004 haben wir die Tickets nach Russland in der Hand. Das Ziel heisst Kirov und liegt ca. 1000 Km nord -östlich von Moskau. Abflugtag von Frankfurt ist der 28. April...
Warten Die lange Zeit bis zum Start mit der Lufthansa ( Wir haben die teure Variante gewählt ) verbringen wir mit den nötigen Formularen, Kauf eines Waffenkoffers, Papiere wie Waffenbesitzkarten, Ausrüstungsgegenständen die es gilt zu erweben und natürlich unsere Waffen. Da ich die Verhältnisse in Rusland nicht kenne, entscheide ich mich, meine teure Bockdoppelflinte im Waffenschrank zu lassen und eine russische BDF ( Baikal ) für 1000 ,-€ zu kaufen.
Moskau Nach einigen Stunden Flugzeit erreichen wir Moskau, der Airport enttäuscht mich . Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Polizei und auch das Personal an den Einreiseschaltern schauen einen so an, wie die VoPo`S zu DDR Zeiten als man den Transitweg nach Berlin bereiste. Stechender Blick, keine Mimik die etwas verrät, die Gestiken ( Wink ) deutlich... Der nächste bitte .
Flughafen Na, das kann ja heiter werden, denke ich mir und unser " Ostfeldzug " bekommt einen bitteren Beigeschmack. Das wir nicht mit wehenden Fahnen begrüßt werden, leuchtet ein, diese Art aber befremdet uns. Der nächste Ärger lässt nicht auf sich warten, die Waffeneinfuhr von einem Jagdgast aus Amerika wird abgebrochen, da er bei dem Eintrag der Waffennummer ein U mit einem V verwechselt hat. Nichts zu machen, entscheidet der Polizist in Uniform, die Waffe wird konfesziert. Oder Rückreise nach USA. Alles Reden nutz nichts, der Beamte ist und bleibt stur. Unser Verbindungsmann ( ein Russe Namens Sergej ) kommt mit einiger Verspätung demn Amerikaner zur Hilfe und im Nu hat sich die Sache ( wie auch immer ) geklärt . Der Ami kann mit seiner Waffe einreisen . Alles ist gut.
Bahnhof Der Weg vom Flughafen zur Bahn geht quer mit einem Bus durch Moskau, ich sehe am Eingang die überdimensional großen Panzersperren, bis hier waren die vorderen Spitzen der Heeresgruppe Mitte im II Weltkrieg voran gekommen. Ich sehe aber auch IKEA, Werbung von Coca Cola und Mc. Donald. Am Bahnhof angekommen, sehe ich viel Elend, alte Mütterchen verkaufen Kartoffeln oder Pfannkuchen um sich über Wasser zu halten. Viele Junge Menschen mit übermäßigem Alkoholkonsum vegetieren vor sich hin.
Maria Nun erleben wir unsere erste große Überraschung, unsere Dolmetscherin, Maria wird uns vom Verbindungsmann vorgestellt. Eijeijeijeijei....mein lieber Herr Gesangverein denke ich mir und werde mir sogleich bewusst, dass ich zu Hause eine junge Frau mit Kind und Heim zurück gelassen habe. Maria ist blond, 19 Jahre jung, tolle Figur und einen Akzent in der Stimme, die den eigenen Lendenbereich aktivieren. Allerdings sehe ich in den Gesichtern der anderen Jagdgäste den gleichen Ausdruck und denke mir, wie das problemlos 13 Stunden in der Bahn von Moskau nach Kirov weiter gehen soll...
Teil II erscheint in einigen Tagen.....
Text: Klaus Rohde