MARBURG-BIEDENKOPF. Die Kripo Marburg ermittelt derzeit gegen zwei in Frankfurt wohnende Männer osteuropäischer Herkunft wegen des Verdachts des Betrugs im Zusammenhang mit dem Kauf von Autos. Die Männer hatten potentielle Verkäufer "angeschmiert", indem sie durch Manipulation einen Mangel am Fahrzeug vorspielten. Die Betrüger kauften die Autos damit in der Regel um mehrere tausend Euro unter dem ursprünglich geforderten Preis.
Es geht um einen angeblichen Schaden an der Zylinderkopfdichtung, den es aber tatsächlich an den jeweiligen Autos gar nicht gibt. Derzeit gibt es konkrete Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass die beiden Männer mit der Masche bundesweit unterwegs sind. Die Ermittlungen gegen die sich mittlerweile wieder auf freien Fuß gesetzten 31 und 34 Jahre alten Frankfurter dauern an.
Die Männer hatten sich bei einem Mann im Landkreis Marburg-Biedenkopf gemeldet, der seinen VW Phaeton in einem Internetportal zum Verkauf angeboten hatte. Während der Probefahrt hörte sich angeblich der Motor "komisch" an. Bei den weiteren Verhandlungen teilten sich die potentiellen Käufer geschickt auf. Einer kümmerte sich um den Verkäufer und lockte ihn ans Heck, während der andere sich an der geöffneten Motorhaube aufhielt.
Plötzlich kam der Mann von vorne mit ölverschmiertem Finger und verwies auf Ölrückstände im Ausgleichsbehälter des Kühlwassers - ein typisches Zeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung und ein Beleg für die bei der Probefahrt gehörten komischen Geräusche, meinte der Kaufinteressent.
Jetzt redeten beide vehement auf den Verkäufer ein. Sie verwiesen auf ihre nunmehr umsonst erfolgte weite Anfahrt und die erheblichen Reparaturkosten von mehreren tausend Euro. Das könne der Verkäufer nur wieder gutmachen, indem er ihnen entgegenkommt und die anstehenden Reparaturkosten vom Kaufpreis nachlässt. Der Mann ließ sich darauf ein, verabredete aber zur Übergabe der Papiere ein weiteres Treffen.
Die Betrugsmasche des Ölfilms im Kühlwasserausgleichsbehälter war einem Bekannten jedoch geläufig und er warnte den Verkäufer. Die daraufhin informierte Polizei nahm die mutmaßlichen Betrüger bei dem weiteren Treffen vorläufig fest.
Die Anreise der Festgenommen war mit einem Audi A4 mit – was für ein Zufall - Ölfilm im Ausgleichsbehälter erfolgt. Die Ermittlungen ergaben, dass sie auch diesen Wagen mit derselben Masche um einiges billiger erworben hatten. Derzeit geht die Kripo davon aus, dass der vorne agierende Mann, den Ölfilm indem Ausgleichsbehälter manuell herbeiführt. Tatsächlich liegt in der Regel kein Defekt an der Zylinderkopfdichtung vor.
Schützen kann man sich vor derartigen Betrügereien, indem man die potentiellen Käufer ständig im Blick behält und wenn möglich als Verkäufer nicht alleine auftritt. Im Zweifel sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen und zur Not von der Verkaufsabsicht zurücktreten.
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