Ausgebüxtes Känguru hält Feuerwehr und Polizei auf Trab

Montag, 10. Oktober 2011 19:11 geschrieben von  Migration

MARBURG-HERMERSHAUSEN. "Katze auf Baum" ist der Klassiker, der gerne mit der Feuerwehr und Tierrettung verbunden wird. Ab heute muss zumindest in Hermershausen das Kapitel "Känguru in Garten" hinzugefügt werden.

Als Gerhard Sander heute Morgen gegen 9 Uhr den Rollladen zu seiner Terrasse öffnet, glaubt er seinen Augen jaum: In seinem Garten saß ein Känguru. "Ich wollte zuerst die Polizei anrufen, aber dann dachte ich, dass mir ja doch keiner glaubt", erzählt er. Zudem sei das Tier relativ zügig in das an sein Grundstück angrenzende Waldstück verschwunden. "Ich habe es dann noch einen Moment verfolgt und auch Fotos gemacht, wie es weggehoppelt ist", sagt Sander.

Das Tier blieb im Wald sitzen. "Ich habe dann mit ihm geredet. Was mache ich denn mit Dir? Wo kommst Du denn her?", erzählt er. Dann habe er mitbekommen, dass Nachbarn auf der gegenüberliegenden Straßenseite gerade die Polizei verständigten. "Das Känguru sitzt hier", habe er den Nachbarn zugerufen. Doch dann sei das Tier verschwunden.

Gegen Nachmittag war das Känguru dann wieder da - und setzte sich etwas oberhalb des Hauses von Sander an die Waldgrenze. Sander rief Ortsvorsteher Rudi Heimbach hinzu, der ebenfalls am Zückenberg wohnt. "Ich habe dann zunächst bei der Polizei angerufen - und letztendlich die Feuerwehr gerufen", sagt er.

Als die Kameraden am Zückenberg eintrafen, wussten sie auch nicht so genau, was sie nun tun sollten. Denn sie hatten die Order, das Känguru nicht einzufangen. Ein wenig später trat dann auch noch die Polizei auf den Plan - die Beamten sollten das Tier jedoch ebenfalls nicht einfangen. "Es wurde schon seit heute Morgen versucht, den Besitzer zu erreichen", erläuterte einer der Polizisten. Der habe aber wohl Nachtschicht gehabt - und stieß erst am späten Nachmittag hinzu, als Polizei und Feuerwehr wieder abgerückt waren.

"Das Känguru ist bereits seit Sonntag unterwegs", sagte er. Er vermutete, dass Spaziergänger das Gatter zum Gehege des Tiers geöffnet hätten. "Und als sie versucht haben, es einzufangen, hat es Angst bekommen und ist abgehauen", so der Besitzer. Auch er konnte das Bennet-Känguru nicht einfangen. "Es ist ein wildes Tier, auch wenn es in Gefangenschaft lebt", erläutert er. Wenn er nun versuche, es einzufangen, würde es nur wieder abhauen. Auch, wenn er es füttere, könne er sich ihm nur bis auf zwei Meter nähern.

Nun hegt der Besitzer die Hoffnung, dass das Känguru wieder von alleine nach Oberweimar zurückfindet. Über Hinweise, wo sich das Tier gerade aufhalte, sei er aber dennoch dankbar.

Also: Wer in den kommenden Tagen ein Känguru sieht, leidet nicht etwa an Halluzinationen. Vielmehr können Sichtungen bei der Polizei Marburg unter 06421-4060 gemeldet werden. (as)

Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 11. Oktober 2011 08:05

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