KASSEL. Erneut sind bei russischstämmigen Menschen im Raum Kassel sogenannte Schockanrufe eingegangen. In zwei Fällen waren die Täter erfolgreich und erbeuteten auf diese Weise mehr als 10.000 Euro.
Etwa ein dutzend Schockanrufe gingen am vergangenen Donnerstag und Freitag in Kassel und Umgebung ein. Die Täter gehen immer wieder mit der gleichen oder einer ähnlichen Masche vor. Potentielle Opfer dieser Taten sind zumeist ältere, aus dem russischen Sprachraum stammende Menschen. Unter Vortäuschen einer Notlage, bei der es in den meisten Fällen um die eigenen Familienmitglieder der Angerufenen geht, wird das oft zuhause aufbewahrte Geld ergaunert. Diese sogenannten Schockanrufe erfolgen meist aus Litauen. Fällt ein Opfer auf die Masche der Anrufer rein und hält dementsprechendes Geld bereit, holt ein meist in der Nähe wartender Komplize die Beute ab.
So auch in zwei aktuellen Fällen, bei denen die Täter insgesamt 10.500 Euro erbeuteten. Bei einem Fall im Stadtteil Niederzwehren ist einer 83 Jahre alten Frau über Telefon in russischer Sprache erklärt worden, dass sich eine Verwandte in einem Krankenhaus befinde. Für die anfallenden Krankenhaus- und Anwaltskosten würden daher 4000 Euro benötigt. Für die 83-jährige Frau erschien der Sachverhalt sehr glaubwürdig, da auch die durch den Anrufer genannten Daten der Verwandten mit der Realität übereinstimmten.
Ein angekündigter Geldabholer nahm kurze Zeit später das Geld der Frau in Empfang und verließ das Mehrfamilienhaus in der Meißnerstraße in unbekannte Richtung. Der Mann ist 18 bis 20 Jahre alt, mittelgroß und hat ein sehr schmales Gesicht. Zur Tatzeit trug er eine Kapuzenjacke mit der Kapuze über dem Kopf.
Im zweiten Fall erbeuteten die Täter in einer ähnlichen Art und Weise von einer 63 Jahre alten Frau aus Oberzwehren 6500 Euro. Wie die Schwiegertochter später der Kasseler Polizei berichtete, habe sich am Freitag um 9.15 Uhr ein russisch sprechender Mann am Telefon gemeldet und angegeben, er sei Anwalt. Der Anrufer habe dann geschildert, der Sohn der 63-Jährigen sei in einen schweren Unfall verwickelt, bei dem ein Mädchen verletzt worden war. Für die anstehende Operation des Mädchens sei jetzt Geld erforderlich. Weiterhin würde auf die Erstattung einer Anzeige verzichtet, wenn das Geld zur Verfügung gestellt würde.
Ein unbekannter Geldabholer klingelte auch kurze Zeit später bei der 63-Jährigen und nahm 6.500 Euro entgegen - natürlich nicht für die zuvor am Telefon genannte Verwendung. Dieser Mann wird als etwa 30 bis 32 Jahre alt und 1,70 Meter groß beschrieben. Zur Tatzeit trug er eine dunkle Mütze und eine dunkle Jacke.
Überwachungsbilder vom Täter - Zeugen gesucht
Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich der mutmaßlichen Geldabholer zum Zeitpunkt des Telefonats um 9.15 Uhr in der Nähe der Anschrift in der Heinrich-Plett-Straße in Oberzwehren aufhielt. Deshalb könnte es möglich sein, dass Zeugen aus der Nachbarschaft in der Heinrich-Plett-Straße am Freitagmorgen verdächtige Personen oder Fahrzeuge, möglicherweise mit einem litauischen oder einem anderen ausländischen Kennzeichen, bemerkt haben.
Des weiteren könnten Fotoaufnahmen aus dem Treppenhaus des Mehrfamilienhauses dazu führen, dass Zeugen den Geldabholer wiedererkennen. Die Fotos zeigen den Täter, als dieser den Fahrstuhl des Mehrfamilienhauses betritt und verlässt. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0561/9100 entgegen.
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