HOCHSAUERLANDKREIS. Erneut versuchen Kriminelle mit sogenannten Phishing-Mails, den Empfänger zu veranlassen, persönliche Daten preiszugeben. Damit wollen die Täter Überweisungen oder Bestellungen zu Lasten des Geschädigten tätigen.
Beim Phishing werden die Methoden nach Auskunft von Polizeisprecher Ludger Rath immer raffinierter. Die Diebe tarnen sich per E-Mail als Bankangestellte. Der Kontoinhaber wird in der Mail aufgefordert seinen TAN-Block zu fotografieren oder einzuscannen und diesen über eine "gefälschte" Webseite hochzuladen. Begründet wird die Aufforderung damit, dass die Deutsche Bank AG zum 1. Januar 2013 ihr komplettes iTAN-Verfahren zugunsten von Mobile TAN (mTAN) abschaffen würde. Sollte der Bankkunde in einer vorgegebenen Frist der Aufforderung nicht folgen, drohe ihm die Aussetzung seines Onlinebanking-Kontos. Zudem würde eine spätere Aktivierung des mTAN-Verfahrens mit Kosten verbunden sein.
"Das Abfischen von Passwörtern zieht in den meisten Fällen Folgehandlungen nach sich", sagte Rath am Dienstag. Die erlangten Daten werden nach seinen Angaben dazu genutzt, um sich in geschützte Onlinebereiche einzuloggen und Überweisungen zu Lasten fremder Konten oder online Bestellungen zu tätigen. Teilweise werden die erlangten Daten auch verkauft.
Keine vertraulichen Daten herausgeben
Die Polizei möchte darauf hinweisen, dass Kreditinstitute grundsätzlich keine vertraulichen Daten per E-Mail oder per Telefon oder per Post von den Kunden anfordern. "Wenn Sie sich unsicher sind, halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Ihrer Bank", empfahl der Polizeisprecher. Dies sollte über bekannte Telefonnummern geschehen, die nicht aus der auffordernden E-Mail stammen. Bei dem Verdacht auf einen erfolgreichen Phishing-Angriff, wenn also Daten durch den Empfänger der E-Mail übermittelt wurden oder bereits ein Schaden eingetreten ist, sollte der Onlinezugang für das betroffene Konto sofort bei der Bank gesperrt werden. In diesen Fällen wird zudem empfohlen, die betrügerische E-Mail zu sichern und bei der örtlichen Polizei Anzeige zu erstatten.
Weitere Informationen erhalten Interessierte beim Kommissariat Vorbeugung in Meschede unter der Telefonnummer 0291/908770.