SCHWALM-EDER-KREIS. Einer Teerkolonne sind drei Grundstückseigentümer aus Moischeid, Zella und Treysa auf den Leim gegangen. Sie wandten sich am Mittwoch an die Polizei.
Die Arbeiter waren mit einem orangefarbenen LKW und einem weißen Mitsubishi mit englischen Autokennzeichen unterwegs. Sie sprachen die Grundstückseigentümer an und boten an, Hofflächen zu teeren. Die Art der Ausführung der Arbeiten oder der verlangte Preis führten dann zu Irritationen der Grundstückseigentümer, sodass sie sich an die Polizei wandten.
Mit Splitt statt Teer
In einem Fall hatte der Grundstückseigentümer mit den Männern, die vorgaben, vom Straßenbauamt beauftragt worden zu sein, vereinbart, dass Löcher auf dem Hof mit Teer ausgebessert werden sollten. Eine vereinbarte vierstellige Summe war von dem Grundstückseigentümer bereits gezahlt, als er feststellte, dass die Löcher nur mit Split aufgefüllt worden waren. Auf Vorhalt erklärten sich die Arbeiter bereit, das Geld zurückzuzahlen. Dann allerdings fuhren sie in einem unbeobachteten Moment mit dem Geld davon.
Nach Anzeige bei der Polizeistation Schwalmstadt konnten Beamte die Kolonne in Neukirchen antreffen. Zwei 23- und 27-jährige Männer Großbritannien wurden festgenommen. Sie zahlten freiwillig den vierstelligen Betrag an den Grundstückseigentümer zurück. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Polizei rät:
- Bei derartigen Arbeiten handelt es sich meist um Schwarzarbeit. Auch Auftraggeber können sich somit strafbar machen.
- Seien Sie bei Haustürgeschäften grundsätzlich skeptisch und aufmerksam.
- Verträge über umfangreiche Handwerksarbeit an Haus und Wohnung schließen Sie am besten nur nach entsprechender Eigeninitiative, aber niemals an der Haustür ab.
- Suchen Sie Kontakt zu möglichst ortsansässigen oder alt eingesessenen oder Ihnen bekannten Firmen. Holen Sie sich zuvor Vergleichsangebote ein.
- Befragen Sie bei günstigen Angeboten fremder Firmen die Handwerkskammern, Innungen oder die Verbraucherzentrale.
- Bewahren Sie sich bei Haustürgeschäften stets ein gesundes Maß an Vorsicht.
- Zahlen Sie nicht sofort, bestehen Sie auf das Erstellen einer Rechnung.
- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnungen und Häuser. Lassen Sie die Mitarbeiter nicht unbeobachtet. Ziehen Sie Ihre Nachbarn zu den Verhandlungen hinzu.
- Sollten Ihnen solche Arbeiten angeboten werden oder sie solche "Arbeiter" beobachten, können Sie sich auch an die Polizei wenden: Notruf 110.