BAD AROLSEN. Weitergebildet haben sich 18 Feuerwehrleute aus Bad Arolsen. Denn: Im Einsatzfall muss eine Führungskraft unter enormem Stress und Zeitdruck eine Entscheidung treffen und geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einleiten.
Insgesamt nahmen an den beiden Lehrgangstagen 18 Feuerwehraktive teil. Am Freitagabend startete die Fortbildung mit einem theoretischen Teil. Themengebiete wie Einsatztaktik, Gefahren der Einsatzstelle oder Verhalten bei Gefahrgutunfällen wurden angesprochen und im Rahmen des Führungsvorgangs bewertet. Am Samstagvormittag lag dann der Schwerpunkt auf Teamarbeit.
In Kleingruppen wurden für ein größeres Objekt aus Bad Arolsen ein Gefahrgutunfall sowie ein Schadenfeuer mit mehreren Verletzten angenommen. Unter der Leitung von Christof Linde, Mitglied der Feuerwehr Korbach, und Gordon Kalhöfer erstellten die Feuerwehrleute eine Gefahrenmatrix, beurteilten die Lage und legten Einsatzmaßnahmen fest.
Dabei steht der Einsatzkraft ein theoretisches Ablaufschema zur Verfügung, mit dem man in einem Regelkreis alle wichtigen Faktoren berücksichtigen kann.
Dieser Führungsvorgang umfasst die Bereiche Lageerkundung und Lagefeststellung, -beurteilung, Entschluss sowie Befehlsgebung und Kontrolle. Mit diesem System könne eine Einsatzkraft für jeden Einsatz eine individuelle Lösung finden.
Gefahrenschwerpunkte
Welche Gefahr ist erkannt, wo liegt der Gefahrenschwerpunkt, welche Möglichkeit der taktischen Gefahrenabwehr ist die Beste, welchen Befehl gebe ich, was brauche ich noch? Das waren die Fragen, die immer wieder in den Kleingruppen diskutiert wurden. Am Ende des Tages wurden die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam ausgewertet.
Beim Einsatz der Feuerwehren aus Diemelstadt und Bad Arolsen am Sonntag in Diemelstadt-Gashol (wir berichteten) konnte dieses aufgefrischte Wissen gleich in die Praxis umgesetzt werden.
Gefahrenschwerpunkt dieses Einsatzes war die Ausbreitung des Brandes über die Dachhaut bzw. den Boden des Wirtschaftstraktes. Durch gezielte Brandbekämpfung der Wehr Diemelstadt im Innenangriff und durch Kühlung der Dachhaut über die Drehleiter der FF Arolsen konnte eine Ausbreitung verhindert werden.