MARBURG. Ein Student hat einen 50 Jahre alten Intensivtäter beim Diebstahl erwischt. Als er ihn zur Rede stellte, zeigte der Dieb ihm seinen eigenen Ausweis - dann flüchtete er.
Zu dem Diebstahl war es bereits am 20. August gekommen, der Täter war aber erst in dieser Woche von Beamten der Ermittlungsgruppe zur Bekämpfung der Mehrfach- und Intensivtäter (EG MIT) vernommen worden, wie die Polizei am Mittwoch berichtete. Der 50-jährige Intensivtäter nutzte am besagten Tag eine offene Tür und betrat am Renthof eine Studentenbude. Sein Pech war, dass er nicht den in knapp 2,30 Meter Höhe in seinem Hochbett schlafenden Bewohner bemerkte. Dieser wachte von dem Geräusch des schnell und hektisch aufgerissenen Klettverschlusses seiner Geldbörse auf.
Er sprang aus dem Bett, landete vor dem verdutzten ungebetenen Gast, stellte ihn zur Rede und verlangte seinen Ausweis. Während der Täter sich herausredete und etwas von der Suche nach einer Unterkunft zum Wohnen erzählte, fischte er tatsächlich seinen eigenen Ausweis heraus und übergab ihn dem Studenten. Der glich Name und Bild miteinander ab und erleichterte so der EG MIT die weiteren Ermittlungen, nachdem der Täter sich doch entschieden hatte, ohne weiteren Kommentar das Weite zu suchen.
Die EG MIT vernahm den Mann am Dienstag und musste mit anhören, dass die Lebensgefährtin so rein gar nichts von der auch hier geäußerten Wohnungssuche zwecks gemeinsamen Umzugs wusste. Noch befindet sich der Intensivtäter auf freiem Fuß. Allerdings dürfte alsbald tatsächlich ein Wohnsitzwechsel anstehen: Der Mann muss nämlich eine erst kürzlich erlassene Freiheitsstrafe von 16 Monaten wegen Diebstahls antreten.