KIRCHHAIN. Tödlich verletzt wurde heute Morgen ein 57 Jahre alter Mann aus Erksdorf: Er war gegen 10 Uhr auf der B62 mit seinem 3er BMW in Höhe der Abfahrt Kirchhain-West frontal mit einem entgegenkommenden LKW zusammengestoßen. Der Mann verstarb noch an der Unfallstelle, der 59 Jahre alte LKW-Fahrer aus Hennigsdorf erlitt einen schweren Schock.
Warum der Mann auf die Gegenfahrbahn geriet, ist derzeit noch völlig unklar. Allerdings waren vor Ort keine Bremsspuren sichtbar – ob der BMW-Fahrer abgelenkt war oder eventuell ein medizinisches Problem vorlag, steht nicht fest.
Gesichert ist: Der 57-Jährige war in Richtung Marburg unterwegs – in seine Fahrtrichtung hat die B62 zwei Spuren. Ihm entgegen kam der Sattelzug aus Oberhavel. Der BMW geriet etwa 600 Meter hinter der Abfahrt Kirchhain-West auf die Fahrspur des LKW und raste ungebremst in die Zugmaschine.
Den Rettungskräften bot sich vor Ort ein Bild des Grauens: Der BMW steckte mit der kompletten Front unter dem LKW, der Fahrer war stark eingeklemmt. „Während der Arbeiten fing der BMW durch ausgelaufene Betriebsstoffe an zu brennen. Da die Feuerwehr Kirchhain über mehrere Fahrzeuge mit Wassertanks verfügt, konnte der Brand sofort gelöscht werden“, so Gordon Schneider, Pressesprecher der Feuerwehr Kirchhain. Der Fahrer sei zu diesem Zeitpunkt aber bereits verstorben gewesen. "Der Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen", so Schneider. Durch die ausgelaufenen Betriebsstoffe habe während des gesamten Einsatzes Brandgefahr bestanden.
Danach begutachtete ein Sachverständiger die Lage - erst nach dessen Freigabe konnten die Kameraden mit der Bergung beginnen. Doch diese gestaltete sich äußerst kompliziert: „Die Fahrzeuge sind so stark ineinander verkeilt, dass wir den Leichnam erst bergen können, wenn wir sie auseinander gezogen haben.“
Dazu nahmen die Kameraden der Kirchhainer Wehr mit hydraulischem Gerät zunächst Entlastungsschnitte an den Türholmen vor. Dann wurde der BMW mit einer Seilwinde vorsichtig nach hinten gezogen. Danach wurde der vordere Teil des Wagens mit Gurten am Laster befestigt und der BMW im Anschluss weiter nach hinten gezogen. „Damit wollen wir das Auto entstauchen“, so Gordon Schneider. Denn nur so könne man zu dem eingeklemmten Fahrer vordringen. "Bei diesen Arbeiten waren die eingesetzten Kräfte der Feuerwehr erheblichen psychischen und - aufgrund der Hitze – physischen Belastungen ausgesetzt", erläutert Gordon Schneider.
Der Rettungsdienst kümmerte sich derweil um den unter Schock stehenden LKW-Fahrer. Er wurde zu weiteren Untersuchungen in die Klink gebracht.
Die Bundesstraße 62 blieb bis gegen 12.30 Uhr voll gesperrt.
"Zur Klärung des Unfallhergangs zogen die Polizei und die Staatsanwaltschaft Marburg einen Kraftfahrzeugsachverständigen hinzu", teilte Polizeisprecher Martin Ahlich mit.