BAD BERLEBURG. Eine 70-jährige, aus der Ukraine stammende Frau aus Bad Laasphe wurde am Donnerstagabend telefonisch von einer männlichen Person über einen vermeintlichen Verkehrsunfall ihres "Enkels" informiert. Das Gespräch fand in russischer Sprache statt. Es wurde ein Geldbetrag von 20.000 Euro für eine notwendige Operation des Enkels gefordert. Das Geld sollte so schnell wie möglich bei der angerufenen Seniorin abgeholt werden. Zur Geldübergabe kam es glücklicher Weise nicht, da die 70-Jährige misstrauisch wurde und ihren tatsächlichen Enkel kontaktierte. Dieser begab sich sofort zur Polizeiwache nach Bad Laasphe und erstattete dort Anzeige gegen die heimtückischen Anrufer.
Bereits drei Stunden zuvor ereilte in Bad Berleburg ein ähnlicher Anruf einen gebürtig aus Russland stammenden 76-jährigen Mann. Gegenüber dem Senior wurde am Telefon vorgegeben, dass seine Enkeltochter schuldhaft an einem Unfallgeschehen beteiligt war, wobei ein anderes Kind lebensbedrohlich verletzt wurde. Nur durch eine sofortige Bargeldzahlung in Höhe von 40.000 Euro könne er die nun drohende Strafverfolgung abwenden. Aber auch dieser Senior reagierte goldrichtig: Er nahm telefonische Rücksprache mit seinen tatsächlichen Verwandten und verständigte die Polizei.
Die Polizei schließt weitere Schockanrufe nicht aus und rät russischstämmigen Mitbürgern nach wie vor zu entsprechender Vorsicht. Im Fall eines Schockanrufs sollten sich Angerufene über den Notruf 110 unverzüglich mit der Polizei in Verbindung setzen.