GLADENBACH. Eine 64-jährige Frau aus Gladenbach reagirte goldrichtig: Sie sollte mit dem bekanten "Enkeltrick" hereingelegt werden und Geld an einen angeblichen Anwalt bezahlen. Stattdessen besprach sie die Angelegenheit mit ihrer Tochter - die Betrüger gingen leer aus.
Bereits mehrfach kam es in den zurückliegenden Wochen im Kreisgebiet zu Anrufen bei älteren Menschen, um ihnen mit frei erfundenen Geschichten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Am Mittwochnachmittag versuchte es ein russisch sprechender Mann bei einer 64-jährigen Frau aus Gladenbach. "Der Unbekannte stellte sich als Rechtsanwalt vor und schilderte - wie in diesen Fällen üblich - eine frei erfundene, dramatische Unglücksgeschichte, in die der Schwiegersohn verwickelt sei", erläutert Polizeisprecher Jürgen Schlick das Vorgehen des Betügers. Dieser forderte von der Seniorin einen fünfstelligen Geldbetrag, um die Kosten für den Unfall und eine drohende Haftstrafe zu vermeiden. Glücklicherweise rief die Seniorin nach dem Telefonat bei der Tochter an. Dort flog der Schwindel auf.
Schlick rät dringend: "Gehen Sie nicht auf die Forderungen ein und prägen Sie sich die Stimme und sprachlichen Besonderheiten des Anrufers ein. Notieren Sie
die angezeigte Telefonnummer. Sehr oft beginnt sie mit der Vorwahl von Litauen, also mit 00370. Reagieren Sie nicht auf einen geforderten Rückruf. Verständigen Sie
sofort über Notruf die Polizei."
Betroffene, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, setzen sich bitte mit dem Fachkommissariat 23 der Kripo Marburg, Tel. 06421-4060, in Verbindung.