Willkommen Wölfe in Niedersachsen!
Seltene Sichtung in der Lüneburger Heide
21. Juni 2012 - In der Lüneburger Heide gab es am Wochenende eine ganz besondere Wolfssichtung: In den Morgenstunden des 16. Juni sind zwei Wölfe in eine Fotofalle auf einem Truppenübungsplatz in Munster getappt.
„Es ist schon ein Glücksfall, dass man die zwei Tiere jetzt im Sommer zusammen fotografiert hat. Denn die Paarungszeit liegt im Winter und nur dann weichen sie sich nicht von der Seite,“ erklärt der NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.
Dass auf dem Gelände zwei Wölfe leben, wurde schon länger vermutet. Sie sind unabhängig voneinander anhand von Losungsfunden nachgewiesen worden – das Weibchen zuerst im April 2011, das Männchen Ende des Jahres. „Bei den beiden handelt es sich wahrscheinlich um zwei alte Bekannte. Der Rüde ist wohl ein Nachkomme aus dem Nochtener Rudel in der sächsischen Lausitz und das Weibchen wurde im Rudel Altengrabow östlich von Magdeburg geboren,“ so Bathen. Mit dem Wolfsnachweis in Niedersachsen beweist sich wieder einmal, dass Wölfe ausgesprochene Langstreckenwanderer sind. Studien zeigten, dass sie bis zu 70 Kilometer am Tag zurücklegen und bis zu 1.500 Kilometer weit ziehen, um ihr eigenes Rudel zu gründen.
Nun da die beiden gemeinsam fotografiert wurden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese die Eltern des ersten Wolfsrudels in Westdeutschland seit der Ausrottung der Wölfe werden.
Fragen Sie den Experten vor Ort:
Am 24. Juni macht die „NABU-Tour de Wolf“ Station im Wendland. Dort haben Sie Gelegenheit, mit dem NABU-Wolfsexperten Markus Bathen über die beiden Wölfe und den Wolf im Wendland zu sprechen.