Einsatz bei documenta: Reagenzgläser waren Kunst

Mittwoch, 20. Juni 2012 15:31 geschrieben von  Migration

KASSEL. Bei den am späten Dienstagnachmittag gegen 17.30 Uhr in Ausstellungsräumen am Kulturbahnhof in Kassel aufgefundenen Reagenzgläschen mit einer zunächst unbekannten Flüssigkeit handelt es sich den bisherigen Ermittlungen nach um Gegenstände aus einem Kunstbeitrag. Der Fund hatte einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.

Eine Künstlergruppe bietet im hinteren Bereich des Kasseler Kulturbahnhofs in einem eigens gebauten Haus Besuchern und anderen Interessenten den Raum für eine einstündige, freie Gestaltung, zum Beispiel in Form einer Performance oder eines Vortrags. Im Rahmen dieses Kunstprojekts hat den bisherigen Erkenntnissen nach eine Künstlerin am gestrigen Dienstag in der Mittagszeit die mit Speiseöl und einem Tropfen "Filmblut" gefüllten Reagenzgläschen an Besucher ihrer Performance am Kasseler Güterbahnhof verteilt.

Im Laufe des Nachmittags müssen die beiden aufgefundenen Röhrchen, offenbar zunächst unbemerkt, von Besuchern in den Ausstellungsräumen des alten Zollamtes abgelegt worden sein. Zwei documenta-Mitarbeiter entdeckten die verschlossenen Ampullen und verständigten zur Sicherheit die Feuerwehr, die wiederum die Polizei informierte. Da die Feuerwehr zunächst den Inhalt der Reagenzgläschen nicht bestimmen konnte, "musste die Polizei zur Abwehr möglicher Gefahren für die Bevölkerung alle erforderlichen Maßnahmen treffen", sagte am Mittwoch Polizeisprecher Wolfgang Jungnitsch. Sogar Experten des LKA waren aus Wiesbaden mit dem Helikopter eingeflogen worden. "Unter dem Strich ist die Polizei natürlich froh, dass sich die mögliche Gefahrensituation letztlich als ungefährlich herausgestellt hat", sagte der Sprecher.

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