BRILON. Bei einem Brand in einem Gebäudekomplex mit einer Moschee ist in der Nacht zu Mittwoch ein Mann ums Leben gekommen. Fünf Menschen erlitten bei dem Feuer zudem Verletzungen. Laut Polizeisprecher Stefan Trelle spielt ein fremdenfeindlicher Hintergrund als Brandursache keine Rolle.
Ein Anwohner der Nikolaistraße in Brilon bemerkte gegen 0.15 Uhr das Feuer und verständigte Feuerwehr und Polizei. In dem Gebäudekomplex befinden sich mehrere Wohnungen, im Haupthaus eine deutsch-türkische Begegnungsstätte und im Erdgeschoss des Flachdachanbaus Gebetsräume einer Moschee. In dem Haus wohnen sowohl Deutsche als auch Ausländer verschiedener Nationalitäten.
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei räumten die beiden Gebäudeteile. Bei den Löscharbeiten fand die Feuerwehr in einer Wohnung im zweiten Obergeschoss des Anbaus einen verkohlten Leichnam. Die Identität des Toten ist noch nicht zweifelsfrei geklärt, vermutlich handelt es sich aber um den Wohnungsinhaber, der bereits während der Löscharbeiten gesucht worden war.
Bei dem Brand wurden weitere fünf Personen durch Rauchgase verletzt und kamen ins Krankenhaus. Es handelt sich um drei Anwohner und zwei Ersthelfer. Insgesamt mussten 17 Personen vom Rettungsdienst in der nahen Heinrich-Lübke-Schule betreut werden.
110 Einsatzkräfte vor Ort
Die Brandbekämpfung nahmen die Wehren aus Brilon und Olsberg mit ihren Drehleitern und unter schwerem Atemschutz vor. Nachdem der eigentliche Brandherd nicht mehr glimmte, mussten die Feuerwehrleute den gesamten Dachstuhl nachlöschen. Insgesamt waren rund 110 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Deutschem Rotem Kreuz, Malteser Hilfsdienst und der Polizei bis gegen 5 Uhr im Einsatz. Neben dem Löschzug Brilon, den Löschgruppen Altenbüren, Scharfenberg und Alme waren der Rettungsdienst aus Brilon, Olsberg, Marsberg und Meschede, das DRK Brilon und Olsberg sowie der Malteser Hilfsdienst Olsberg vor Ort.
In der ersten Phase der Löscharbeiten mussten Feuerwehrmänner einen verletzten Ersthelfer aus dem Haus retten. Die Bewohner des Gebäudekomplexes, die nicht in ihre Wohnungen zurückkehren konnten, kamen bei Verwandten unter. Ein Mann wurde in einer städtischen Unterkunft untergebracht.
Brand in Wohnung des Getöteten ausgebrochen
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei ist der Brandentstehungsort eindeutig in der Wohnung im zweiten Obergeschoss zu sehen, dort, wo der Tote gefunden wurde. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Die Polizei hat keinerlei Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Nach ersten Schätzungen liegt der Sachschaden bei 100.000 Euro.