Feuerwehrtag: Einsatz für die Feuerwehr Bad Laasphe

Samstag, 05. Mai 2012 17:42 geschrieben von  Migration

BAD LAASPHE. „Einsatz für das LF, Auslösung der Brandmeldeanlage im Haus des Gastes“, Leitstellendisponent Thomas Kuchinke hat die Alarmierung am Samstagmorgen noch nicht ganz ausgesprochen, da machen sich die Jugendfeuerwehrleute schon auf den Weg in die Fahrzeughalle. Sie machen heute ihren „Berufsfeuerwehrtag“.

Bereits zum dritten Mal haben sich die Ausbilder und Betreuer der Bad Laaspher Jugendfeuerwehr diesen besonderen Dienst für ihren Nachwuchs einfallen lassen. „Das macht uns mindestens genau so viel Spaß, wie den Kindern auch“, gesteht Feuerwehrmann Markus Bernard mit einem Lächeln im Gesicht. Nur wenige Minuten später muss er seine Schützlinge zum nächsten Einsatz fahren: Ein Herr Schneider hat die Feuerwehr zur Hilfe gerufen. ER war mit seinem Anhänger in der Lahnuferstraße unterwegs und dabei ist ihm ein Chemikalienfass umgefallen – jetzt läuft eine große Menge grüne Flüssigkeit aus. Das ist ein klassischer Umwelteinsatz für die Bad Laaspher Feuerwehr.

Nach wenigen Minuten treffen die Kameraden an der Einsatzstelle ein und dichten mit Bindemittel sofort den Weg zur Kanalisation ab. Außerdem bereiten sie eine Art Kunststoffsack vor, der mit Wasser gefüllt wird und die Gullys abdichtet. Der Rest kümmert sich um das Leck geschlagene Fass auf der Ladefläche des Anhängers. Wie die Großen kümmern sich die 14 Jugendfeuerwehrleute um ihre Aufgaben, mit Gruppenführern, Maschinisten und Einsatzleiter. Nachdem der Umwelteinsatz abgearbeitet ist, werden die Straße gereinigt und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. Danach geht es einsatzbereit zurück zur Feuerwache. Nach dem Ausfüllen der Einsatzberichte steht dort Wachausbildung auf dem Dienstplan. Heute geht es um lebensrettende Maßnahmen bei medizinischen Notfällen – auch die muss ein Feuerwehrmann beherrschen.

Doch nach etwa einer dreiviertel Stunde wird der Unterricht jäh unterbrochen: Im Rathaus ist ein Feuer ausgebrochen und es sind vermutlich noch zwei Menschen im Gebäude, so die Meldung der Leitstelle. Jetzt muss es schnell gehen: Das Gebäude ist verraucht, Menschenleben sind in Gefahr. Da zählt jede Sekunde. Hochkonzentriert und unter großer Anspannung legen die Jugendlichen bereits während der Anfahrt ihre Atemschutzgeräte an. Nach wenigen Minuten haben sie die Einsatzstelle erreicht, gehen ins Rathaus vor. Es ist dunkel, mit Taschenlampen müssen die Jugendlichen sich jetzt orientieren. Im großen Sitzungssaal sind zwei Frauen im Rauch eingeschlossen. Sie werden jetzt mit Fluchthauben versorgt und von den Jugendlichen ins Freie gebracht. Ein anderer Atemschutztrupp ist unterdessen in den Keller vorgegangen, um dort das Feuer zu bekämpfen. Schnell sind der Brandherd gefunden, das Feuer gelöscht und die beiden Frauen gerettet. Schläuche aufrollen, Atemschutz ablegen, einpacken Heimfahrt.

Das Mittagessen ist angerichtet, dafür hat eine örtliche Metzgerei gesorgt. Aber schon kurze Zeit später gibt es wieder Alarm und wieder ist ein Mensch in Lebensgefahr. Zeit zum Verschnaufen gibt es für die Jugendfeuerwehrleute kaum. In der Ostpreußenstraße brennt es in einer Küche. Ein Mann steht in Todesangst am Fenster und droht zu springen. Blitzschnell sind die Jugendfeuerwehrleute vor Ort. Aurel Kuchinke beruhigt den Mann sofort und kann so in letzter Minute verhindern, dass er auf die Wiese vor dem Haus springt. Die anderen Kameraden haben unterdessen den Sprungretter in Stellung gebracht und sind unter Atemschutz durch das Treppenhaus in die Wohnung gekommen. Die Ursache für den Rauch ist schnelle gefunden: Angebranntes Essen auf dem Herd. Der Einsatz kann somit schnell beendet werden. Jetzt stehen die Reinigung von Fahrzeugen und Halle auf dem Plan, bis die Helfer wieder zum Einsatz gerufen werden: In einem Gebäude am Ludwig-Koch-Center ist ein Feuer ausgebrochen und zwei Menschen sind im Rauch gefangen. Sie werden mit Fluchthauben versorgt und über die Drehleiter gerettet.

Weitere interessante Einsätze bis zum Ende des Dienstes am Sonntagmorgen runden das Programm ab und die Mühen der Ausbilder sind den ganzen Tag lang mit strahlenden Augen und pfiffigen Ideen belohnt worden. So kam es zu einer Begebenheit nach einem Einsatz, als Wehrführer Dirk Höbener den MTW verlassen hatte: „Papa, hast Du was gehört? Habe ich was von absitzen gesagt?“, wandte sich Sohn Nils an den Bad Laaspher Feuerwehrchef, als sie vom Einsatz zurück kamen.

Zuletzt bearbeitet am Samstag, 05. Mai 2012 19:28

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