ERDHAUSEN. 100 evakuierte Arbeiter und eine Firma, in der der Betrieb stillstand, sowie eine kurzzeitig gesperrte Bundesstraße: Diese Auswirkungen hatte eine brennende Gasflasche heute Nachmittag in Erdhausen.
Eine Flasche mit Acetylengas war bei der Firma "Shapers'" in Brand geraten - die Ursache dafür war laut Feuerwehrsprecher Stephan Schienbein unklar. "Im Normalfall würde man die Flasche einfach zudrehen und sie anschließend kühlen - und das Problem wäre gelöst", so Schienbein. Doch das sei in diesem Fall nicht möglich gewesen: Das Feuer hatte die Armatur zum Schließen zerstört.
Also war der Erfindungsreichtum der Feuerwehr gefragt: Kurzerhand schafften die Einsatzkräfte Crushed Ice von der nächstgelegenen Tankstelle heran, mischten dies in der Schaufel eines Radladers mit Wasser und hatten so eine perfekte Kühlung für die Flasche. So konnten die Feuerwehrleute das Gas weiter abbrennen lassen - doch die finale Lösung war dies noch nicht. Es musste eine dauerhafte Kühlung sicher gestellt werden.
Kurzerhand luden die Kameraden die Flasche in die Schaufel des Radladers und fuhren sie über die von der Polizei kurzzeitig gesperrte Bundesstraße einen knappen Kilometer von der Firmenhalle entfernt in ein Feld, um die Flasche dort in der Salzböde im fließenden Gewässer abkühlen zu lassen. Dies müsse laut Vorschrift für mindestens fünf Stunden geschehen, ein längerer Zeitraum sei jedoch besser.
Während der Arbeiten der Feuerwehr mussten rund 100 Mitarbeiter das Firmengelände verlassen. (as)