BAD LAASPHE. Der Labrador-Schäferhund-Mischling „Oskar“ hat am frühen Dienstagmorgen einem Ehepaar aus Bad Laasphe das Leben gerettet.
Gegen 4.30 Uhr hatte der Hund des 58-jährigen Lehrers Kurt Ermert laut gebellt und seine Besitzer aus dem Schlaf geweckt. „Oskar war in der Nacht mehrmals unruhig, aber morgens hat er ganz massiv angeschlagen. Daraufhin ist meine Frau aufgestanden, um zu sehen, ob draußen etwas passiert war“, berichtet Kurt Ermert. „Meine Frau hat dann sofort gerufen, dass das Haus der Nachbarn brennt“, erinnert er sich weiter.
Sofort ist Kurt Ermert nach draußen gerannt, um seine Nachbarn, die noch in dem lichterloh brennenden Haus schliefen, zu wecken. „Ich habe dann an die Türen und die Fenster geklopft und geklingelt und die Leute so wach bekommen“, erzählt er weiter. Der 73-jährige Hausbewohner und seine 60-jährige Ehefrau hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch fest geschlafen. Sorgen bereitete Kurt Ermert sofort das brennende Auto unter dem Carport des Hauses: „Man sieht das ja immer in den amerikanischen Actionfilmen, dass die Autos dann sofort in die Luft fliegen. Da habe ich nur gedacht: Hoffentlich passiert das jetzt hier nicht“, berichtet er. Außerdem, so der Lehrer weiter, habe das brennende Haus eine Gasheizung gehabt.
Während Kurt Ermert die Leute aus dem brennenden Haus holte, rief seine Ehefrau bereits die Feuerwehr an. Kurz nach dem Alarm waren die ersten Einsatzkräfte von Feuerwehr, DRK-Rettungsdienst, Polizei und dem ehrenamtlichen Malteser Rettungswagen bereits vor Ort. Tim Benner, Rettungsassistent vom Malteser Hilfsdienst, wohnt ganz in der Nähe des Brandortes: „Als ich zum Einsatz wollte habe ich bereits von zu Hause Flammenschein gesehen, und die Leitstelle sofort noch einmal angerufen“, berichtet er.
Zunächst war nur der Löschzug 1 der Bad Laaspher Feuerwehr mit dem Stichwort „Brennt Hütte am Haus“ zur Oberen Roten Hardt alarmiert worden. „Aufgrund der Lage vor Ort brauchten wir aber noch mehr Atemschutzgeräteträger, die dann vom Löschzug Banfe zur Hilfe kamen“, erklärt Einsatzleiter Dirk Höbener.
Durch die sehr enge Bebauung in der Straße war es wichtig, die angrenzenden Gebäude vor den Flammen zu bewahren. „Wir haben sofort Riegelstellungen zum angrenzenden Wohnhaus und der Garage aufgebaut und so ein Übergreifen verhindert“, erklärt Dirk Höbener.
Da das Haus zum größten Teil aus Holz gebaut war, fanden die Flammen reichlich Nahrung. Der Dachboden war nur schwer zugänglich und deshalb nur ein Außenangriff möglich. Bei den Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht, konnte das Berleburger Krankenhaus jedoch nach ambulanter Behandlung schon wieder verlassen.
Die Löscharbeiten dauerten bis zum Vormittag. Bei dem Brand wurden das Wohnhaus, ein angrenzendes Carport und ein darunter geparktes Auto total zerstört. Es entstand ein Sachschaden von rund 350.000 Euro. Die Kriminalpolizei und ein von der Staatsanwaltschaft Siegen bestellter Brandsachverständiger haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.