KASSEL / NORDHESSEN. Mitte Februar erhielt ein Mann aus Kassel eine beunruhigende Nachricht über einen Messenger-Dienst. Der Absender, eine unbekannte Nummer aus der Dominikanischen Republik, gab sich als Verantwortlicher eines deutschen Online-Erotikportals aus und drohte dem Empfänger mit Auftragsmördern. Um „Probleme zu vermeiden“, forderte der Täter 1.800 Euro.
Wie die Kasseler Kriminalpolizei berichtet, handelt es sich nicht um einen Einzelfall. In den letzten Monaten meldeten sich mehrere Betroffene aus Nordhessen mit identischen Erpressungsnachrichten. Die Täter behaupten, ihre Opfer hätten über das besagte Erotikportal Dienstleistungen von Prostituierten angefragt, diese aber abgesagt. Als „Strafe“ drohen sie mit Gewalt gegen die Betroffenen und deren Familien. In einem Fall erhielt das Opfer sogar ein Video, auf dem ein Mann mit einer Schusswaffe zu sehen ist.
Polizei warnt vor „Sextortion“-Masche
Die Täter nutzen die sogenannte „Sextortion“-Methode – eine Form der sexuellen Erpressung. Dabei setzen sie auf die Angst der Opfer, mit Prostitution in Verbindung gebracht zu werden. Dies soll sie davon abhalten, sich Hilfe zu holen. Die Polizei stellt jedoch klar: Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass von den Tätern tatsächlich eine reale Gefahr ausgeht.
Tipps der Polizei: So reagieren Sie richtig
- Zahlen Sie kein Geld – oft hören die Forderungen danach nicht auf.
- Ignorieren Sie die Nachrichten und brechen Sie jeglichen Kontakt ab.
- Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.
- Lassen Sie sich beraten, ob es sinnvoll ist, Screenshots anzufertigen oder den Chat zu speichern.
Wer eine ähnliche Erpressungsnachricht erhält, sollte sich umgehend an die örtliche Polizeidienststelle wenden. (ots/r)