KASSEL. Die Kasseler Kriminalpolizei sucht Zeugen, die Hinweise auf einen oder mehrere Betrüger geben können, die in der Nacht zum Samstag (12. August) und am Montag (14. August) im Gladiolenweg zwischen Mülltonnen deponiertes Geld abholten. Dieses Geld war dort von einer hochbetagten Seniorin zuvor deponiert worden, nachdem die Täter sie am Telefon mit der Betrugsmasche der "falschen Polizeibeamten" unter Druck gesetzt hatten. Die Beamten der Kasseler Kriminalpolizei, die für Vermögensstraftaten zum Nachteil älterer Menschen zuständig sind, erhoffen sich durch die Veröffentlichung des Falls, Hinweise auf die Täter zu bekommen.
Der erste Anruf der Betrüger hatte die Kasseler Seniorin am Freitagnachmittag erreicht. Durch eine äußerst geschickte Gesprächsführung ließ man die Frau glauben, dass sie von der echten Polizei angerufen wurde und tischte ihr dann eine Lügengeschichte über eine festgenommene rumänische Einbrecherbande auf. Auf deren Liste, die man bei einem der Festgenommenen gefunden habe, stehe auch der Name der Seniorin sowie ihre Kontodaten. Ihre gesamten Wertsachen seien daher momentan in großer Gefahr, sie solle sie besser der Polizei übergeben. In einer Vielzahl von lang andauernden Telefonaten bauten die Täter sehr großen Druck auf das Opfer auf und verunsicherten die Frau so sehr, dass diese sowohl am Freitag als auch am Montag jeweils fünfstellige Beträge von ihren Konten abhob.
Das Geld packte die Seniorin jeweils in Plastiktüten und deponierte diese, wie von den vermeintlichen Polizisten verlangt, zwischen Mülltonnen im Bereich von Parkplätzen im Gladiolenweg, unweit der Brücke über die Obervellmarer Straße. In der Nacht zum Samstag hatte sie das Geld dort gegen Mitternacht abgelegt, am Montag gegen 17.30 Uhr - angeblich immer "unter Polizeischutz" von observierenden und versteckten Zivilbeamten. Der Betrug flog schließlich am Montagabend auf, nachdem sich die Frau an Angehörige gewendet hatte. Eine Beschreibung der Täter, die das Geld im Gladiolenweg abholten, liegt momentan nicht vor.
Nun bitten die Ermittler mögliche Zeugen, die in der Nacht zum Samstag oder am Montagnachmittag im Gladiolenweg oder angrenzenden Straßen verdächtige Personen beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 0561/9100 bei der Polizei in Kassel zu melden. (ots/r)
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