Nach sexueller Belästigung von 16-Jähriger: Aggressiver Mann wehrt sich gegen Festnahme

Dienstag, 23. Mai 2023 11:33 geschrieben von  Christopher Rohde
Über die Notrufnummer 110 konnte das Opfer die Polizei alarmieren. Über die Notrufnummer 110 konnte das Opfer die Polizei alarmieren. Symbolbild: 112-magazin.de

KASSEL. Am Samstagabend wendete sich eine 16-Jährige Hilfe suchend über den Notruf an die Polizei, nachdem sie in der Unteren Königsstraße in Kassel von einem Mann sexuell belästigt worden war.

Die hinzugeeilten Streifen der Kasseler Polizei konnten das Opfer noch im Beisein des 23-jährigen Tatverdächtigen nahe der Stern-Kreuzung antreffen. Der mutmaßliche Täter zeigte sich aggressiv und war stark alkoholisiert. Die Polizisten konnten ihn aber unter erheblicher Gegenwehr festnehmen. Auch gegen die anschließende Blutentnahme durch einen Arzt wehrte er sich nach Leibeskräften und bedrohte die Polizisten mit dem Tod. Da er zudem weitere Sexualdelikte ankündigte und ein Atemalkoholtest 1,7 Promille ergab, wurde er zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Ausnüchterung für die Nacht in das Polizeigewahrsam gebracht. Gegen den in einer Flüchtlingseinrichtung im Landkreis Kassel wohnenden 23-Jährigen wird nun wegen sexueller Belästigung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Bedrohung ermittelt. 

Der Notruf der 16-Jährigen war gegen 22 Uhr bei der Polizei eingegangen. Wie sie den Beamten schilderte, war sie mit ihren Freundinnen in der Unteren Königsstraße unterwegs, als sie völlig unvermittelt von dem ihr unbekannten Mann unsittlich angefasst und geküsst worden war. Als die ersten Streifen wenige Augenblicke später vor Ort eintrafen, stritt der mutmaßliche Täter mit der 16-Jährigen und ihren Freundinnen, während etliche Passanten offensichtlich zuschauten, ohne dem bedrängten Opfer zu helfen. Wie die eingesetzten Polizisten berichten, versammelten sich während des Einsatzes zusätzlich zu den bereits anwesenden Passanten weitere Schaulustige und störten die Festnahme des renitenten und nach den Beamten tretenden Tatverdächtigen, indem sie sehr nahekamen und teilweise die Geschehnisse mit ihren Handys filmten. Zudem solidarisierten sie sich nicht mit dem Opfer, sondern mit dem tatverdächtigen 23-Jährigen.

Auf Befragen gaben zumindest einige Passanten an, dass sie von der ursächlichen sexuellen Belästigung gar nichts mitbekommen hatten und überhaupt nicht wussten, weshalb der Mann festgenommen werden sollte. Den sich heftig wehrenden Tatverdächtigen trugen die Polizisten schließlich in den Streifenwagen. Die Ermittlungen gegen den bereits polizeibekannten 23-Jährigen dauern an. (ots/r)
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Zuletzt bearbeitet am Dienstag, 23. Mai 2023 11:41

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